Weil Sportunterricht nur mit Abstand und Maske zulässig ist, fällt er an der Grundschule Marktredwitz aus. Stattdessen fülle man die Stunden sinnvoll mit anderen Inhalten aus, erklärt Drechsler. Auch die für Mittwoch geplante Elternbeiratswahl werde verschoben. Diese Informationen für die Eltern stünden auf der ständig aktualisierten Homepage, zusätzlich erhielt jeder Schüler einen Elternbrief mit nach Hause.
Klassenlehrerin Silke Heinzmann hat die steigenden Infektionszahlen ebenfalls mit Sorge beobachtet: "Mir war fast schon klar, dass der Signalwert überschritten wird. Meine ersten Gedanken waren: Die armen Kinder! Kommen sie damit zurecht? Welche Belastung ist das für sie? Und: Wie wird das für uns Lehrer? Wie komme ich selbst damit zurecht?" Nach den ersten vier Stunden Unterricht stellte Heinzmann am Montag fest, dass die Schülerinnen und Schüler gut klarkommen. "Ich habe es morgens mit den Kindern besprochen, sie waren sehr aufmerksam und diszipliniert."
Ihre Kollegin Anna Malter weist auf die Anforderungen für Lehrer hin: "Ich musste meine Unterrichtsplanung der neuen Situation anpassen, praktisch ist nur Frontalunterricht möglich. Wichtig ist, laut und besonders deutlich zu sprechen."
Egal, was zu tun sei - ob Maske tragen, Hände waschen, lüften, zur Toilette gehen, in den Pausenhof laufen oder Brotzeit machen: Die Schüler machten prima mit, bestätigen beide Lehrerinnen. Sie selbst erhielten genaue Anweisungen, was zu tun ist: Jeden Freitag würden sie schriftlich über die Besonderheiten der folgenden Woche informiert. Die Schulleitung habe jederzeit ein offenes Ohr. Und natürlich tauschten die Pädagogen sich im Lehrerzimmer untereinander aus.
Auch die Eltern haben sich übers Wochenende viele Gedanken gemacht: Wie wird es klappen, wie wird mein Kind das aushalten? Mutter Nicole Friedrich findet die neue Anordnung übertrieben: "Lieber wäre mir ein Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Homeschooling, wie es vor den Ferien war. Und dass Kinder mit Erkältungsanzeichen von den Eltern wieder abgeholt werden müssen, ist ebenfalls nicht gut." Ihre Tochter Michelle aus der zweiten Klasse meint: "Na ja, so schlimm war das mit Maske gar nicht. Aber letzte Woche war es besser. Heute habe ich die Maske nur zum Trinken und Essen abgelegt."
Mutter Alexandra Mai sagt: "Natürlich war ich von den Regelungen nicht begeistert, als ich sie am Freitag gelesen habe. Aber ich habe schon am Wochenende mit meiner Tochter gesprochen. Sie hat sich nicht darüber beklagt." Erstklässlerin Kimberly findet es schade, dass es jetzt erstmal keinen Sportunterricht gibt: "Wir haben beim letzten Mal ein Tierspiel gemacht, das hat mir sehr gefallen. Aber die Maske ist nicht schlimm." Beide Schülerinnen bestätigen, dass sie ihre Lehrerinnen auch mit Maske gut verstanden hätten.
Im Marktredwitzer Schulhaus gibt es schon länger abgegrenzte Laufwege und Einbahn-Regelungen. Auch auf dem Schulhof sind die Pausenflächen für die einzelnen Schülergruppen markiert. Gerade werden vor dem Haupteingang weitere Abstandsmarkierungen angebracht. "Die Eltern dürfen sich nur noch im begrenzten Wartebereich aufhalten, wir wollen so wenig Durchmischung verschiedener Gruppen wie möglich", sagt Hausmeister Thomas Schöffel. "Wir haben hier ganz klare Regelungen. Dabei ziehen Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung alle an einem Strang!"
Schulleiter Johannes Drechsler ist es wichtig, kein Risiko einzugehen: Denn nur dann könne man sich ganz auf den Unterricht konzentrieren.