Klar machen die Schreiner, Fliesenleger, Elektriker oder Maurer auch vor der Kamera einen guten Eindruck. Denn immer wieder werden die Fernsehleute sie bei der Arbeit filmen und den Baufortschritt zeigen. Dass es auch mal zu Pannen kommen kann und die Zeit knapp wird, gehört zum Konzept - Hauptsache am Ende wird alles gut. Sicherlich wird auch die Lorenzreuther Familie ein Happy-End erleben dürfen.
Dem UFA-Team ist klar, dass der Dreh nicht im Geheimen stattfinden kann. "Natürlich können Interessierte auch mal einen Blick auf das Haus werfen. Allerdings darf niemand einfach so die Baustelle betreten, da dies gefährlich sein könnte", sagt Linke. Daher steht auf der Straße vor dem Haus auch ein großes Warnschild.
Wichtigster Mann ist am Mittwoch allerdings ein Nachbar gewesen. Er dirigierte den Sattelschlepper mit den Baustellencontainern in die enge Hofeinfahrt und hatte immer einen Blick auf die Straße. "Ehrlich gesagt habe ich die Sendung ,Zu Hause im Glück' gar nicht gekannt. Darum habe ich sie mir am Wochenende mal angesehen. Die Leute, die von RTL2 ausgesucht werden, sind schon die richtigen", sagt er. Sie hätten es verdient, auch mal auf der Gewinnerseite zu stehen. Tatsächlich wird der in München beheimatete Sender mit Anfragen regelrecht überschüttet. Aufnahmeleiter Patrick Linke schätzt, dass pro Monat mehr als 200 Bewerbungen eingehen. Pro Jahr dreht das UFA-Team 16 Folgen der Doku-Soap.
In den vergangenen Wochen hat ein Team aus Redakteuren ausgiebig mit der Lorenzreuther Familie gesprochen. So haben sie sich einerseits ein Bild von der Familie machen können, andererseits ist es auch um die Wünsche und Träume der Eltern und ihrer Kinder gegangen. Es gehe immer auch darum, den Zuschauern die Menschen, um die es gehe, vorzustellen, sagt Linke. Klar, dass in den Sendungen häufig Tränen fließen: Zunächst, wenn die Hausbesitzer von ihrem in aller Regel schlimmen Schicksal berichten, und am Ende, wenn die Augen vor Glück feucht werden. Die Zuschauer nehmen an den Geschichten regen Anteil. In Lorenzreuth wird die 237. Folge von "Zu Hause im Glück" gedreht. Seit 13 Jahren läuft die Sendung und ist damit eine der erfolgreichsten ihrer Art im Privatfernsehen.
Die Stadt Marktredwitz ist über die Dreharbeiten seit längerer Zeit informiert, da sie die notwendigen Straßensperrungen genehmigen musste. Für die Anwohner sind die Fernsehleute und die Handwerker kein Problem. "Ach wo, ist doch schön, dass mal was los ist", sagt eine Frau, die mit ihrem Hund spazieren geht.
Wann die Sendung im Fernsehen ausgestrahlt wird, steht allerdings noch nicht fest.