Marktredwitz Marktredwitz hat wieder eine Disco

Von Herbert Scharf

Im "Madhouse" ist nun alles klar: Es erfüllt sämtliche Auflagen und öffnet jeden Samstag. Als "MAKarena" bieten die Räume Kunst und Kultur.

 
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Marktredwitz - Es ist kein einfacher, sondern eher ein langer und steiniger Weg für Michael Bauschke und Markus Kopatsch gewesen, bis sie die Konzession zum Betreiben einer Diskothek in den Händen hielten. Jetzt ist es endlich so weit, und damit hat die Große Kreisstadt Marktredwitz wieder eine Diskothek aufzuweisen. Die jungen Leute müssen also nicht mehr in weiter entlegene Städte zum Tanzen fahren, sondern können am Ort bleiben.

Die Konzession für eine Diskothek kam rechtzeitig zu einem besonderen Jahrestag. Denn vor 25 Jahren eröffnete in dem gleichen Gebäude am Günthersweiherweg das "G 1", eine damals angesagte Disco. Nach anfänglichem Hoch durchliefen die dort angesiedelten Gastronomiebetriebe mit dem "G 1" eine wechselhafte Geschichte. Ein Chinese, ein Italiener, ein Café "Monroe", eine Bierkneipe siedelten sich an, blieben eine Weile und schlossen wieder.

Schließlich standen die Räume leer. Der Betreiber des daneben gebauten Fitness-Studios wollte erweitern und räumte die Disco komplett aus. Doch auch diese Pläne zerschlugen sich.

Im Jahr 2013 übernahmen Michael Bauschke, Versicherungskaufmann und Inhaber einer großen Versicherungsagentur, und Markus Kopatsch, der am Günthersweiherweg eine Praxis für Physiotherapie betreibt, das Gebäude. Von Anfang an hatten die beiden vor, den jungen Leuten, aber auch älteren Semestern wieder etwas Nachtleben in Marktredwitz zu bieten, sagt Bauschke. So erinnert er sich gerne an alte Zeiten, zu denen man in Marktredwitz am Wochenende zwischen mehreren Diskotheken und Nachtlokalen wählen konnte. Zwischendurch lud er mit Erfolg in seine Räume an der Bahnhofstraße zu einem Disco-Revival ein.

Bis zur Konzession für das "Madhouse" aber lag noch ein langer und steiniger Weg vor den Betreibern. Als Bauschke das Gebäude kaufte, war es komplett leer geräumt. Und vor allem: In den vergangenen Jahren hatte der Gesetzgeber die Sicherheitsbestimmungen für Diskotheken vom Gesetzgeber stetig verschärft. Für die beiden, die selber kräftig mit Hand anlegten, begann eine anstrengende Zeit. Da ging es nach Arbeitsschluss in der Agentur oder in der Physiopraxis erst mal für einige Stunden auf die Baustelle.

Zunächst fanden im "Madhouse" mit Sondergenehmigungen nur einzelne Veranstaltungen statt - für den Anfang gar nicht so schlecht. Denn so konnten die Betreiber den Bedarf und die Anforderungen erst einmal testen. Bei Gymnasiums-Feten und anderen Partys stellte sich bald heraus, dass die Nachfrage gut war.

Als im Frühsommer dieses Jahres dann auch noch das neue "Capitol" in der alten Benkerfabrik schließen musste, weil die Abrissgenehmigung bei der Stewog eingetroffen war, gab es zunächst gar keine vollwertige Disco mehr in der Großen Kreisstadt.

Die Zeit ohne Disco aber dauerte nicht lange. Noch im Sommer hatten die beiden Betreiber die erhöhten Brandschutzauflagen erfüllt. Rauchabzugsklappen, für einen fünfstelligen Betrag im Dach eingebaut, Fluchtwege, Notbeleuchtung, Behindertentoilette und andere Sicherheitsvorkehrungen, die die "Versammlungsstätten-Verordnung" vorgibt, wurden geschaffen, sodass Oberbürgermeister Oliver Weigel im Spätsommer die gaststättenrechtliche Genehmigung überreichen konnte. Vorher mussten noch die Voraussetzungen wie Unbedenklichkeitserklärungen des Finanzamtes, der Stadt und anderer Behörden erfüllt und beglaubigt sein.

Auf 600 Gäste ist das "Madhouse" ausgelegt, die Sicherheitsvorschriften wurden für bis zu 800 Besucher geschaffen, sagen die Betreiber. Sie freuen sich auf die kommenden Veranstaltungen. Am morgigen Samstag beginnt der reguläre Betrieb mit einer 80er-Party für Jung und Alt. Künftig ist das "Madhouse" jeden Samstag geöffnet. Neben den normalen Öffnungen sind auch weiterhin Q-Partys und Partys weiterer Veranstalter vorgesehen.

Bauschke und Kopatsch wollen die Räume künftig auch der Stadt Marktredwitz für Veranstaltungen anbieten. Mit der Sportlerehrung im vergangenen Jahr zeigte sich, dass sich die Location auch für solche Veranstaltungen anbietet. Aber nicht nur für Tanz- und Musikveranstaltungen, sondern auch für Kunst und Kultur sollen die Räume zur Verfügung stehen. Dann heißen sie "MAKarena" und sollen so das kulturelle Angebot in der Region bereichern.

Wir wollen jungen Leuten, aber auch älteren Semestern wieder etwas Nachtleben bieten.

Betreiber Michael Bauschke

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