Marktredwitz Professor Pöllath stiftet Jean-Paul-Büste

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Der Anwalt aus München ist schon seit vielen Jahren ein Gönner für Projekte in seiner Heimatstadt. Am 20. April wird das Werk des Bildhauers Wolfgang Stefan feierlich enthüllt.

 
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Marktredwitz - Nicht nur im benachbarten Wunsiedel dreht sich momentan alles um den großen Sohn der Stadt - um Jean Paul. Auch in Marktredwitz gibt es schon immer eine Jean-Paul-Straße und einen winzigen angrenzenden Grünstreifen, der, was nicht jedem geläufig ist, den Namen Jean-Paul-Platz trägt. Und der kommt noch in diesem Monat zu weiteren Ehren: Professor Dr. Reinhard Pöllath aus München stiftet der Stadt eine künstlerisch gestaltete Büste des Autors, der vor 250 Jahren geboren worden ist.

Die Jean-Paul-Büste wird am 20. April um 11 Uhr auf dem gleichnamigen Platz in Marktredwitz enthüllt. Gestaltet wurde die Büste von dem Bildhauer Wolfgang Stefan aus Vielitz. Wie Hauptamtsleiter Lothar Friedmann auf Nachfrage der Frankenpost mitteilte, ist der Standort für die Büste der ausdrückliche Wunsch des Stifters. "Eigentlich ist der Professor schon vor Längerem an die Stadt herangetreten und wollte uns die Büste schenken.

Doch angesichts des Jean-Paul-Jubiläumsjahres hatten wir ihn darum gebeten, die Stiftung auf heuer zu verschieben. Jetzt freuen wir uns natürlich sehr darüber", so Friedmann. Die Büste soll einen Ehrenplatz auf einem 1,2 Meter hohen Sockel bekommen, für den der Bauhof bereits das Fundament geschaffen habe.

Professor Pöllath ist in Marktredwitz geboren und lebt heute in München, wo er als Wirtschaftsjurist, Manager und Honorarprofessor tätig ist. 1967 legte er in Marktredwitz sein Abitur ab. 1977 wurde Pöllath als Anwalt zugelassen und war zunächst als Rechtsanwalt in München tätig, außerdem in Frankfurt am Main und in Berlin. Ab 1993 war er Sozius einer Kanzlei in München und bis 1997 Geschäftsführer eines Immobilien- und Hotel-Unternehmens. Zusammen mit anderen Anwälten gründete er 1997 P+P Pöllath + Partners; die Kanzlei ist in München, Berlin und Frankfurt vertreten.

Bekannt wurde der gebürtige Marktredwitzer als Berater der Familie Herz, die ihm nach Streitigkeiten der Erben 2002 als Interimschef den Aufsichtsratsvorsitz der Tchibo Holding AG antrug. Das Amt hatte er als Nachfolger von Jens Odewald für 13 Monate inne. 2007 übernahm Pöllath nach dem Tod von Erich Schumann die Geschäftsführung der Brost Holding, die 50 Prozent an der WAZ-Mediengruppe hält. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Maxingvest AG (ehemals Tchibo Holding AG) und der Beiersdorf AG. Pöllath hat zudem eine Honorarprofessur am Institut für Steuerrecht an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und ist Vorstandssprecher der Max-Planck-Förderstiftung, die er 2006 zusammen mit Stefan von Holtzbrinck gründete.

Auf die Frage der Frankenpost, was den 65-Jährigen dazu bewogen hat, der Stadt Marktredwitz eine Jean-Paul-Büste zu schenken, antwortete der Professor: "Ich mag Jean Paul und sammle seine Bücher." Und die Zusammenarbeit mit dem Vielitzer Bildhauer Wolfgang Stefan rühre von einer früheren Begegnung her. "Herrn Stefan lernte ich kennen, weil er die Tierfiguren am Kindergarten an der Klingerstraße gemacht hat. Er hat auch die Tauben gestaltet, die jetzt über der Eingangstür zu dem Kindergarten, zum Kindergarten Sankt Josef und zum islamischen Jugendraum an der Kraußoldstraße schweben."

Die Jean-Paul-Büste habe damals auf Stefans Hof gestanden - "neben vielen anderen tollen Dingen". Das Modell davon hat sich Professor Pöllath in seine Wohnung gestellt. "Und Herr Stefan hat mir Kopien der Leopold-Tafel vom Alten Rathaus gemacht, die ich anderswo aufgehängt habe, unter anderem in Berlin und München."

Neben dem Haus und dem Grab seiner Eltern verbinden ihn und seinen Bruder vor allem Projekte mit der evangelischen Kirchengemeinde in Marktredwitz. Engere Kontakte pflege er zu Pfarrer Christoph Schmidt. Gelegentlich kämen er und sein Bruder auch zu Besuch in die alte Heimat. Bei der Enthüllung der Büste wird der viel beschäftigte Mann aus München allerdings nicht dabei sein. "Da kann ich nicht kommen, das ist an einem Arbeitstag."

Mich verbinden mit Marktredwitz vor allem Projekte mit der evangelischen Kirchengemeinde.

Professor Reinahrd Pöllath


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