Marktredwitz Sanierung der Glasschleif steht bevor

Peter Pirner

Viel zu tun bekommt der Förderverein. EU, Bund und Freistaat unterstützen die Wiederherstellung der Halle. Auch Marktredwitz beteiligt sich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Marktredwitz - Der Vorstand des Fördervereins "Freunde der Glasschleif Marktredwitz" hat in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet. Denn alle Vorstandsmitglieder und Beisitzer wurden bei der Jahreshauptversammlung von den Mitgliedern in ihren Ämtern bestätigt. "Allerdings waren die beiden letzten Jahre auch ziemlich ruhig im Verein, weil das Thema Förderung durch EU, Bund und Freistaat kompliziert und langwierig ist. Aber jetzt geht es wieder voran", sagte Vorsitzender Klaus Haussel.

"Wir holen unsere Glasschleif aus dem Dornröschenschlaf", verspricht der Förderverein vollmundig. Und tatsächlich sieht so auch die Wirklichkeit aus. Denn gerade hat die Stadt den Förderbescheid des Bundesbauministeriums über 2,05 Millionen Euro erhalten, mit dem nun die ersten beiden Bauabschnitte begonnen werden können. Auch für die beantragten Mittel des Freistaats und aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), zusammen etwa 2,6 Millionen Euro, ist der vorzeitige Maßnahmenbeginn gestattet worden. Die Stadt Marktredwitz beteiligt sich an der Sanierung der Glasschleif mit einem Eigenanteil von 460 000 Euro. Bundesmittel fließen übrigens deshalb, weil die Größe der freitragenden Halle und die Dachform in Deutschland nahezu einzigartig sind.

Im Bauabschnitt 0 sollen der erst spät angebaute Nordflügel abgerissen und das Untergeschoss ausgeräumt werden. Dafür sind die Arbeiten bereits ausgeschrieben, die Aufträge werden demnächst vergeben. Dann folgt die Entwurfsplanung für den Bauabschnitt I, der die gesamte Hülle umfasst, also Dach, Fassade, Fenster und Türen, zusätzlich die Toilettenanlage. Die sich daran anschließende Umsetzung ist die Voraussetzung dafür, dass man wieder Veranstaltungen im Grundbetrieb in einer sogenannten "temperierten Kalthalle" anbieten kann. Temperiert bedeutet in diesem Zusammenhang, dass in allen Bereichen für einen Frostschutz gesorgt wird. Daran schließen sich die Überlegungen für den Bauabschnitt II an, der den Ausbau des Untergeschosses und der Außenanlagen zum Ziel hat.

Der Förderverein möchte die Sanierungsschritte der Glasschleif aktiv begleiten und die Stadt dabei unterstützen. Vorschläge zur Innengestaltung und die fortlaufende Information der Bevölkerung sind dem Verein wichtig.

Die eigentliche Aufgabe des Fördervereins beginnt aber erst mit dem tatsächlichen Betrieb der Veranstaltungshalle. Dafür strebt er eine personelle Verstärkung an und wirbt um weitere Mitglieder. "Denn", so sagte es der Fördervereins-Vorsitzende Klaus Haussel treffend: "Nur ein starker Förderverein kann auch stark fördern!" Die Alt-Oberbürgermeisterin und Marktredwitzer Ehrenbürgerin Dr. Birgit Seelbinder leitete die Vorstandswahlen. Sie erinnerte daran, dass der Auenpark bei seiner Entstehung zunächst auch Widersacher hatte, aber bald von der Marktredwitzer Bevölkerung richtig gut akzeptiert wurde. Der Glasschleif könne es vergleichbar ergehen.

Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender bleibt Klaus Haussel, seine Stellvertreter sind Elsbeth Hirsche und Thomas Sticht. Zum Schatzmeister wurde Axel Simon gewählt, zum Schriftführer Werner Schlöger. Beisitzer sind Hans Ottmar Donnert, Karin Maindok, Adelheid Neidhardt und Max Wittmann. Die Kasse prüfen Sabine König und Horst Linke.

Bilder