Der RSC Marktredwitz gibt heute im Kösseinebad den Startschuss für die Corona-Version des Wettkampfs. Um 12 Uhr geht es für eine Vereinsabordnung ins Wasser.
Waldershof - Die Corona-Pandemie hat auch den RSC Marktredwitz als Ausrichter des Cube-Schüler- und Jugendtriathlons getroffen. Die Planung für die sechste Auflage war bereits fertig, die Details mit dem Bayerischen Triathlon-Verband (BTV) abgestimmt und die Genehmigung lag vor, als am 7. März in Amberg die erste Veranstaltung wegen Corona abgesagt wurde.
In den folgenden Wochen gab es viele Gespräche mit anderen Veranstaltern, Verbandsvertretern und auch im eigenen Verein. Das Ergebnis war, dass es 2020 keine Triathlon-Saison in der üblichen Form geben würde. Schließlich traf der Bayerische Triathlon-Verband die vermutlich einzig richtige Entscheidung, alle Meisterschafts- und Liga-Wettkämpfe abzusagen. "Aber einfach absagen, wie Hunderte von Veranstaltern in ganz Deutschland, das wollten wir nicht", erklärt Organisationsleiter Olaf Korf. Schnell war die Idee einer virtuellen Veranstaltung geboren, bei der jeder seinen Triathlon für sich zu Hause macht (#triathlonvorderhaustuer). "Unser Partner für die Zeitmessung, die Firma ,Zeitgemäss’, war schnell mit im Boot. Das Problem war, dass alle Schwimmbäder zu diesem Zeitpunkt noch geschlossen waren. "Triathlon ohne Schwimmen ist Duathlon, in unserem Fall nichts Halbes und nichts Ganzes", erinnert sich Olaf Korf. Am 26. Mai war es endlich soweit: "Ministerpräsident Markus Söder kündigte die Öffnung der Freibäder zum 8. Juni an und wir noch am gleichen Tag unsere virtuelle Variante des Schüler- und Jugendtriathlons."
Verunsicherung bis Unverständnis entstand, wie Korf weiter sagt, bei der Vereinsführung, als speziell in der nördlichen Oberpfalz Diskussionen und Zaudern über die Öffnung der Schwimmbäder entstanden. Ein Stein sei dem Organisationsteam schließlich vom Herzen gefallen, als am 25. Juni der Waldershofer Stadtrat einstimmig der Öffnung des Kösseinebades zustimmte.
Dankbar ist der Verein allen Sponsoren, die in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit diese Aktion unterstützen und die Organisatoren ermuntert und motiviert haben, diesen Weg zu gehen.
"Natürlich ist eine virtuelle Variante des Triathlons nicht jedermanns Sache. Umso mehr freuen wir uns, dass weit über 100 Teilnehmer am Start sein werden", freut sich Olaf Korf. Befreundete Vereine aus Harburg, Hof und Amberg sowie die Traithlonjugend Oberpfalz nehmen die Gelegenheit wahr, wieder gemeinsam Triathlon vor ihrer Haustür erleben zu können. Als treuestes und in den vergangenen Jahren immer eines der teilnehmerstärksten Teams ist das Kinderhaus Sankt Sebastian wieder mit 27 Kindern am Start. Auch mehrere Athleten aus dem Bayernkader haben ihre Teilnahme zugesagt. Olaf Korf weiter: "Spitzen- und Breitensport zusammenzubringen, ist der richtige Weg. In diesem Jahr geht es vorrangig nicht um Zeiten und Platzierungen, sondern viel mehr um Spaß am Sport, Fairness und den olympischen Gedanken."
Keine Veränderungen ohne Chancen: Das virtuelle Konzept bietet, wie der Organisationsleiter sagt, auch Erwachsenen die Möglichkeit, an diesem Triathlon teilzunehmen. "So haben sich für dieses Wochenende der Vorsitzende des Oberfränkischen Triathlonverbandes, der Vorstand des RSC Marktredwitz, einige unserer wichtigsten Helfer von DLRG Marktredwitz sowie weitere Vereinsmitglieder und Unterstützer für einen Start angemeldet." Alle Kurzentschlossenen können sich noch bis kurz vor Wettkampf-Ende am Sonntag, 12. Juni, 18 Uhr anmelden und die jeweiligen Zeiten an "Zeitgemäss" übermitteln.
