Die Hauptversammlung hätte eigentlich schon im Frühjahr stattfinden sollen, ist aber wegen der Corona-Pandemie verschoben worden. Jetzt aber seien Nachwahlen und die Wahl der Delegierten für die Bundestagswahl im kommenden Jahr notwendig, sagte Haussel.
Der bisherige Vorsitzende blickte auf die vergangenen Wahlen zurück. Er bedauerte die schlechte Wahlbeteiligung bei der Europawahl, aber auch das Abschneiden der SPD bei den Kommunalwahlen. Da habe man den fünften Sitz im Stadtrat verloren. Der Vorsitzende führte das unter anderem auf die Tatsache zurück, dass Stimmengaranten bei der Partei nicht mehr an Bord waren.
Gleichzeitig aber lobte er die Arbeit eines jungen und aktiven Wahlkampf-Teams. "Ziel ist es, eine schlagkräftigere SPD in Marktredwitz aufzustellen." Als Erfolg sieht er, dass es gelungen sei, mit Christine Eisa das Amt der dritten Bürgermeisterin zu bekommen. Somit sei Eisa das neue Gesicht der Marktredwitzer SPD.
Aus der Arbeit des Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat berichtete Haussel, dass es mit vier Mandaten, unterstützt von zwei grünen Stadträten, nicht einfach sei, Opposition zu gestalten. Kritik übte er an oft unzureichenden Unterlagen für die Sitzungen. Die Tatsache, dass man sich selbst in der SPD in der Frage des Kaufland-Umzugs nicht ganz einig war, erklärte er mit verschiedenen Gesichtspunkten. Einig sei man sich darin, dass man im Stadtzentrum einen Lebensmittelmarkt brauche. Ein Teil der Fraktion allerdings sei bereit, den Umzug als kleineres Übel zu tolerieren, bevor der Betreiber seine Ankündigung wahr mache und sich ganz aus Marktredwitz zurückziehe. "Denn hier gehe es vor allem um Arbeitsplätze." In diesem Zusammenhang verwies Haussel auf seine Anfrage im Bauausschuss, was die Stadt in dieser Angelegenheit unternehme. Denn die Regierung der Oberpfalz habe in ihrer Stellungnahme zu dem Umzug deutlich Bemühungen der Stadt gefordert, einen Leerstand im KEC zu vermeiden.
Nach dem Kassenbericht von Harald Eichner bedankte sich die frühere Bundestagsabgeordnete Petra Ernstberger bei Klaus Haussel für seine Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten in der SPD.
Christine Eisa schloss sich dem Dank an Haussel an und berichtete von ihrer Arbeit als dritte Bürgermeisterin, die ihr Spass mache. Schließlich bewege sich derzeit in Marktredwitz einiges.
Bezirksrat Holger Grießhammer würdigte die Arbeit von Klaus Haussel, der auch auf Landkreisebene tätig sei. Aus dem Bezirk berichtete er von Investitionen in Höhe von 550 Millionen Euro in Oberfranken. Hier gebe es einen großen Nachholbedarf. Auch bei der Frage der nächtlichen Betreuung für ältere Behinderte bei der Lebenshilfe in Marktredwitz bemühe er sich um eine bessere Lösung.
Aktuell aus der vorangegangenen Wahlkreiskonferenz in Schwarzenbach freute sich Grießhammer, dass Jörg Nürnberger als SPD-Kandidat für den Bundestag gekürt wurde. Es sei an der Zeit, dass man wieder einen eigenen Kandidaten stelle, sagte er.
Jörg Nürnberger blickte dann auf die Wahl im kommenden Jahr und sagte, die SPD sei dafür gut aufgestellt. Während die Union noch mit der Suche nach einem Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten beschäftigt sei, habe die SPD mit Olaf Scholz einen attraktiven Kanzlerkandidaten und ein neues Konzept für den Sozialstaat zu bieten. In einer Zeit, in der der Ruf nach einem gerechteren Sozialstaat laut werde, sei dies ein großer Vorteil.