Entwicklungs- oder Schwellenländer, die seit vielen Jahren mühsam versuchen, sich einigermaßen stabile Wirtschaftsstrukturen aufzubauen, stehen oft auf verlorenem Posten. Ihre Anleihen werden nicht mit Unmengen von Zentralbankgeld gestützt, die Staatskassen sind leer, Investoren sagen ab, wenn die Konjunktur weltweit einbricht. Noch hat sich das Virus in manchen armen Ländern wie etwa in Afrika vergleichsweise wenig verbreitet. Die Angst vor Hunger ist oft viel größer als die vor Corona. Doch die Wucht der wirtschaftlichen Virus-Folgen wird arme und aufstrebende Länder besonders stark treffen. Da ist sie wieder, die geteilte Welt. Den einen geht es ums nackte Überleben, den anderen um die Sicherung ihres Wohlstands. 25 Ländern hat der Internationale Währungsfonds (IWF) Notkredite versprochen. An der Misere an sich wird das wenig ändern. Afrika braucht Investoren und Kapital. Beispiele wie Senegal zeigen, dass der Kontinent Perspektive hat. Es geht aber nur mit Hilfe von außen. Ein Virus alarmiert die Welt - sie könnte nun endlich enger zusammenrücken. roland.toepfer@rnt.tmt.de Seite 20