Helmbrechts Bebauungsplan für Baumhäuser steht

Werner Bußler

Der Bauausschuss hat für die geplanten Lodges am Helmbrechtser Kirchberg den Weg frei gemacht. Zwei Räte sind dagegen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Helmbrechts - Für die Baumhaus-Lodges am Helmbrechtser Kirchberg ist der Weg frei. In seiner jüngsten Sitzung hat der Bau- und Umweltausschuss den Satzungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan für dieses Gebiet gefasst. Nun muss nur noch der gesamte Stadtrat einen entsprechenden Beschluss fassen, dann kann der Investor die Baupläne einreichen.

Die Entscheidung des Stadtrates dürfte Formsache sein, da der Bauausschuss sich mehrheitlich für die Realisierung des Projekts ausgesprochen hat, nachdem er die Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und Privatpersonen zur Kenntnis genommen und einige Anregungen in den Plan eingearbeitet hatte. Auf die von der Regierung von Oberfranken vorgeschlagene Nennung einer Oberkante der Lodges will man aber verzichten, da diese ohnehin maximal 10 Meter beträgt, in der Regel aber tiefer liegt. Auch ändere sich die Geländehöhe je nach Standort der Häuser, wie Bauamtsleiter Manuel Thieroff ausführte. Als Höhenbezugspunkt der Gebäude legt man im Plan "OK-Gebäude" fest. Das entspricht auch weitgehend einem Wunsch des Kreisheimatpflegers, der darum bat, die Häuser sollten eine Höhe von acht Metern nicht überschreiten.

Der Anregung des Landratsamtes, keine bestimmte Farbe für die Dachgestaltung festzulegen, kommt man nach. Ebenso erfolgt für Eingriffe in die Natur eine Ersatz- und Ausgleichsmaßnahme. Dafür ist ein Gebiet an der Deponie im Ortsteil Haide bestimmt. Die vom Kreisbrandrat angemahnte Sicherung der Löschwasserversorgung findet Beachtung.

Gleich mehrere Vorschläge unterbreiteten die Licht- und Kraftwerke, einige Hinweise werden in den Text aufgenommen. Das Unternehmen stellte auch die Frage nach einer möglichen Trafostation. Diese ist jedoch nicht notwendig, da die Baumhäuser mit Gas geheizt werden.

Drei Privatpersonen aus einem Haushalt - Familie Denzler, die für ihre Pläne zur Sanierung und Nutzung der Kirchberggaststätte nicht den Zuschlag bekommen hatte - befürchten durch den Bau der Lodges einen weitgehenden Eingriff in Flora und Fauna und halten die Festsetzung der Ausgleichsfläche in der Haide zum Schutz der kartierten Tierarten für nicht ausreichend. Dem hielt Manuel Thieroff entgegen, dass eine artenschutzrechtliche Prüfung stattgefunden habe. "Wenn die Fachbehörde sagt, der vorgesehene Bereich in der Deponie Haide reicht aus, dann dürfte das stimmen. Für solche Angelegenheiten sind Fachbehörden schließlich da", sagte Thieroff.

Vor der Abstimmung gab es noch eine kurze Diskussion. Helmut Birke (ÜWG/HNW) begrüßte das Vorhaben: "Das ganze Kirchberggelände ist verwildert. Endlich tut sich dort was." Er sprach vom herrlichen Rundblick und hoffte, dass auch die Gaststätte bald öffnet. Für die Baumhaus-Lodges gebe es keinen besseren Standort als die ausgewählten Plätze.

Das sieht Thomas Friedrich (Grüne) anders. Zwar möge das Baurecht formell in Ordnung sein, aber die Eingriffe in die Natur würden Tiere vergrämen. "Fledermäuse können nun mal keine Wegweiser lesen, die ihnen sagen, sie sollen jetzt in die Haide fliegen." Grundsätzlich befürworte er die Baumhäuser, sagte Friedrich, doch hätte er sich ein Standortverfahren vor den Planungen gewünscht. Ähnlich äußerte sich Alexander Mosena. Er störte sich vor allem an der Preisgabe eines altgewachsenen Buchenwaldes.

Für Jörg Albrechts (Aktive Helmbrechtser) ergibt der Standort der Lodges dagegen Sinn, da er attraktiv für Touristen sei. Christian Rose (CSU) räumte ein, dass es gewiss Gegenargumente gebe, doch solle man froh sein, dass am Kirchberg etwas passiert. "Die Reibungspunkte treten hinter der Belebung des Kirchbergs zurück", sagte Rose. Thomas Friedrich betonte, man solle "nicht überall gleich Hurra schreien".

Gegen die Stimmen von Thomas Friedrich und Alexander Mosena befürwortete der Bauausschuss den Verfahrensfortgang.

Bilder