Münchberg Die Schneefrau von Immerseiben heißt Lieselotte

Ronald Dietel

Das zweite Fest ist der Rahmen für eine Taufe mit Sekt. Und die Riesen-Dame erhält ein Namensschild. Kindern dient sie als Schlittenhang.

 
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Sparneck/Immerseiben - Die Schneefrau von Immerseiben hat jetzt von der Stammtischgruppe Immerseiben ihren Namen erhalten: Sie heißt Lieselotte. Die Taufe mit Reimen, Sekt und Namensschild fand am Sonntag statt. 500 Zuschauer waren dabei. Der Sparnecker Pfarrer Zeno Scheirich erklärte beim Taufakt mit reimenden Worten die Bedeutung des Namens: die Mächtige. Er sagte: "Liese und Lotte, ein Doppelname schön und fein, und dies soll die Bedeutung sein: die Mächtige." So stehe sie auch da: mächtig und breit.

Dass der Name sich im Aussehen widerspiegelt, zeigen die Ausmaße des Schneegebildes. Der Körper misst bis zum Kopf 9,90 Meter. Dazu addieren sich weitere vier Meter für den in den fränkischen Farben Weiß und Rot gehaltenen Zylinder. Nach den Worten des Geistlichen war es an Michael Angles, mit sprudelndem Sekt den Taufakt zu vollenden. Gleichzeitig schlugen Domenik Angles und Georg Bergmann das große hölzerne Namensschild in den Körper der Schneefrau. Der Betrachter weiß nun, um wen es sich handelt.

Lieselotte. Mehrere der 150 eingereichten Namensvorschläge gingen in diese Richtung. "Die Namensfindung war nicht einfach, es fielen viele schöne und außergewöhnliche Namen", berichtete Michael Angles. Am vergangenen Donnerstag habe der Stammtisch nach langer Diskussion die entsprechende Entscheidung gefällt. Die Festlegung auf Lieselotte war beeinflusst von einer örtlichen Person, wie Angles erklärte. Er sagte: "Die Schneiders Lieselotte lebte über fünf Jahrzehnte in der Immerseiben." Der Name gelte nur für dieses Jahr. Angles kündigte an, jede künftige Schneefrau auf einen anderen Namen zu taufen. "Die Schneefrau-Aktion soll jährlich wiederholt werden, sofern Schnee vorhanden ist."

Patengeschenke gab es auch. Die schickte der zur Veranstaltung verhinderte Landrat Dr. Oliver Bär. Es waren zweimal dreißig Liter Bier. Darüber können sich nun die 35 Stammtischmitglieder freuen. Hatten sie mit Unterstützung weiterer Helfer doch jede Menge Arbeit zu verrichten, um die große Besucherschar zu bewirten.

Erneut zufrieden zeigten sich die Veranstalter auch mit dem Besuch. Den 1000 Besuchern der Vorwoche folgten nun am Sonntag insgesamt 700. Und das trotz des schmuddeligen nasskalten Wetters um die null Grad herum. Schon jetzt werten sie ihre Schneefrau-Aktion als großen Popularitätserfolg. Das große Medienecho lockte viele Besucher von außerhalb an, so beispielsweise Alexander Fick aus Gefrees, der mit seinen Söhnen Alexander und Martin kam. Beide schlittern mit ihrem Schneebob den Rücken der Schneefrau herunter. "Mein Sohn hat das Bild der Schneefrau in der Zeitung gesehen und gesagt, da müssen wir unbedingt mal hin." Nun seien sie da.

Gut zu wissen!

Sonntag, 19. Februar: drittes Schneefrau-Fest ab 13 Uhr im Sparnecker Ortsteil Immerseiben.

Sonntag, 26. Februar: viertes und letztes Schneefrau-Fest ab 13 Uhr. Es erfolgt der gemeinsame Abbau der Schneefrau.

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