Münchberg Dorfrocker sollen für Pflegepersonal spielen

Auf einem Feld beim Münchberger Ortsteil Meierhof sollen die Dorfrocker für 100 ausgewählte Mitarbeiter der Kliniken Hochfranken spielen, die während der Corona-Krise Großes geleistet haben. Doch zunächst müssen die Unkosten gedeckt sein. Quelle: Unbekannt

Christian Findeiß hat die Band dafür auf seinen Bauernhof in Meierhof bei Münchberg eingeladen. Um die Unkosten zu decken, läuft ab sofort eine Spendenaktion.

 
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Münchberg-Meierhof - Die Dorfrocker haben ein Herz für die stillen Helden, die die Welt auch noch im Corona-Lockdown am Laufen gehalten haben - für die Verkäufer und Polizisten, für die Hausfrauen und die Krankenpfleger zum Beispiel "Stille Helden" heißt deshalb auch der neueste Song der Gruppe. "Sie zählen nicht die Stunden, schauen nicht auf ihre Uhr. Was sie täglich leisten, wissen sie alleine nur", heißt es darin. Um sich bei all denen zu bedanken, die selten Dank einfordern, spielt die Band derzeit sogenannte Heldenkonzerte, bei denen die Musiker auf ihre Gagen verzichten. Eines davon könnte am 2. oder 3. August im Münchberger Ortsteil Meierhof stattfinden.

Veranstalter Christian Findeiß möchte es auf einer Fläche bei seinem Bauernhof veranstalten. Dort sollen die Dorfrocker eine mobile Bühne aufbauen und dann mächtig Stimmung machen. Möglich ist das allerdings nur, wenn die Unkosten in Höhe von 3500 Euro gedeckt wären. Dafür hat Findeiß nun mit Unterstützung seines CSU-Stadtratskollegen Alexander Zink eine Schwarmfinanzierungs-Aktion, neudeutsch: ein Crowdfunding, ins Leben gerufen. Übers Internet sammeln die beiden Spenden, um sich bei den Mitarbeitern der Kliniken Hochfranken in Münchberg und Naila zu bedanken. Denn für 100 von ihnen - und nur für die - ist das geplante Dorfrocker-Konzert gedacht.

Alexander Zink berichtet: "Als Christian Findeiß von der Aktion der Band mitbekommen hat, hat er sich mit seinem Hof gleich beworben und ein Konzept vorgelegt, wie er sich das vorstellt." Das habe die Dorfrocker überzeugt. Deshalb hätten sie sich dazu bereit erklärt, nach Münchberg zu kommen. "Christian Findeiß ist dann auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich eine Idee habe, wie man das mit den 3500 Euro Unkosten hinbekommen könnte." Schnell war klar: Gehen wird das wohl nur über Crowdfunding.

Um denen, die sich an der Spendenaktion beteiligen, etwas zurückzugeben, hat Alexander Zink seine Kontakte spielen lassen. So ist eine lange Liste an Dankeschön-Angeboten zusammengekommen: eine Wanderung mit Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich durchs Höllental, eine Führung mit dem Hofer Landrat Oliver Bär durchs Deutsch-Deutsche Museum in Mödlareuth, eine Besichtigung der Lichtenberger Burg mit Bürgermeister Kristan von Waldenfels und eine Waldstein-Führung mit Kreisarchivpfleger Adrian Roßner sind genauso dabei wie etwa frisch gezapfte Milch und eine Traktorfahrt auf Findeiß‘ Hof, eine Baggerfahrt und ein Burgerpaket aus dem Hofladen Barthold in Fletschenreuth. Wer 200 Euro zahlt, dem singen die Dorfrocker sogar ein privates Ständchen vor der Haustür. Unternehmen können einen Banner-Platz bei der Veranstaltung erwerben, sich ein Event-Video produzieren lassen oder sich als Hauptsponsor präsentieren.

Nach wenigen Tagen Planungszeit konnte die Kampagne auf der Plattform Startnext ins Netz gehen. "Uns sind in der Zeit immer mehr Einfälle für die Dankeschöns gekommen", erzählt Zink. Nun ist es bis zum 19. Juli um 23.59 Uhr möglich, sich mit einer Spende zu beteiligen. Kommen 3500 Euro zusammen sind neben dem kostenlosen Eintritt für das ausgewählte Klinikpersonal auch kostenlose Getränke und kostenloses Essen drin. Stattfinden wird das Konzert auch dann, wenn nur ein Betrag von mindestens 1500 Euro zusammenkommt. Zur Übernahme der weiteren Kosten im Fall der Fälle laufen momentan bereits Gespräche.

Klinikangestellte, die das Heldenkonzert gerne besuchen möchten, können sich dafür beim Klinikvorstand bewerben. Der sucht dann 100 Personen aus, die während der Corona-Krise besonders aktiv waren. "Anhand der verhältnismäßig niedrigen Sterberate in Deutschland erkennt man, welche hervorragende Arbeit das Personal unserer Kliniken jeden Tag leistet", schreiben Zink und Findeiß in der Beschreibung ihrer Crowdfunding-Kampagne. "Wir möchten mit diesem Konzert die Leistung des Pflegepersonals sowie der Ärzte anerkennen" "Durch eine möglichst breite Unterstützung möchten wir außerdem die gesellschaftliche Anerkennung für den Berufszweig der Pfleger zum Ausdruck bringen."

Da das Feld, auf dem das Konzert über die Bühne gehen soll, 3,5 Hektar große ist, sollte es keine Probleme bereiten, dort den Corona-Mindestabstand einzuhalten. "Wir werden die Gäste in Kleingruppen zusammen setzen", erklärt Zink. "Außerdem werden wir uns noch mit dem Gesundheitsamt in Verbindung setzen, um zu klären, was wir beachten müssen, um das Infektionsrisiko zu beschränken."

Der Band aus dem unterfränkischen Kirchaich ist Münchberg bereits ein Begriff: Die Band spielt bereits seit Jahren immer am Montagabend auf dem Wiesenfest der Stadt, das heuer wegen Corona ausfallen muss. "Dass die Band jetzt wahrscheinlich trotzdem bei uns spielen wird, freut mich als Münchberger natürlich ganz besonders", betont Alexander Zink.

Wer sich am Crowdfunding beteiligen möchte, kann das tun unter:

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www.startnext.com

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