Gefrees Ein Schatz mit alten Bauplänen

Harald Judas
Die Vorsitzenden des Historischen Forums Markus Thoma (links) und Stephan Zeitler können sich nun intensiver mit der früheren Bauweise in Gefrees beschäftigen. Sie haben von einem Weißenstädter ein Bündel von alten Bauplänen überreicht bekommen. Foto: Judas

Das Historische Forum Gefrees hat eine Kiste mit alten Plänen bekommen. Diese liefern neue Erkenntnisse über die Bauweise in der Region.

 
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Gefrees - Eine ganze Kiste mit alten Bauplänen von Gefreeser Gebäuden ist jetzt aufgetaucht. Ein Weißenstädter hat den "spektakulären Zufallsfund", wie ihn Stephan Zeitler, der zweite Vorsitzende des Historischen Forums Gefrees, bezeichnet, dem Vorsitzenden Markus Thoma überreicht. Thoma, der in Weißenstadt geboren wurde, pflegt gute Kontakte zum Nachbarort.

Es handelt sich um 45 Planwerke aus den Jahren 1912 bis 1938 von Gebäuden in Gefrees und umliegenden Dörfern, die teilweise nicht mehr existieren, wie etwa das einstige Vereinshaus am Anger. Aber auch Pläne des Schlauchturms am alten Spritzenhaus oder des Leichenhauses sind dabei. Das Baugeschäft Heinrich Koch, mutmaßlich früher in Gefrees ansässig, hatte die Pläne ausgeführt und archiviert. Irgendwann gelangten sie aus dem Firmenfundus dann auf einen privaten Speicher in Weißenstadt.

"Es ist faszinierend, wenn man die Plangrundlage sieht - etwa wenn in einer Mühle ein neues Mühlrad eingebaut wurde", schwärmt Markus Thoma. Mehrere Pläne zeigen außerdem den Bau von typischen Wohnstallhäusern der Region. Was jedoch den zweiten Vorsitzenden Stephan Zeitler besonders überraschte, war die Tatsache, dass er auch Pläne des Hauses seines eigenen Urgroßvaters Otto Zapf aus Schamlesberg entdeckte.

"Wir haben Material, das Kulturgut ist, vor dem Müll gerettet", stellte Markus Thomas fest. Mit der Auswertung haben die Geschichtsexperten des Forums nun begonnen. Schon jetzt zeigt sich, dass die Pläne Erkenntnisse bieten, die in gerade entstehende Veröffentlichungen einfließen können. Einige Details lassen sich gut für das Heft über die Wirtshausgeschichte verwenden. So ist im Konvolut auch ein Plan über den Anbau eines neuen Aborts an das frühere Café Schwenk aus dem Jahr 1913, jetzt Backhaus Fickenscher. Auch zur Eisenbahngeschichte können die Pläne neue Aspekte beitragen. Ein eigenes zusätzliches Heft wäre laut Thoma und Zeitler denkbar.

Die beiden Vorsitzenden sind dankbar dafür, dass Einheimische immer häufiger vor dem Entsorgen alter Unterlagen dem Historischen Forum anbieten, einen Blick darauf zu werfen. So tauchen immer wieder alte Schätze auf.

Ein weiterer Neuzugang im Vereinsarchiv ist ein Heft mit alten Gefreeser Kochrezepten, die nun vor dem Vergessen bewahrt werden.

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