Zell Großaufgebot sucht jungen Mann aus Zell

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Mit einem Großaufgebot wurde am Freitag und Samstag in und um Zell nach einem 19-Jährigen gesucht - ergebnislos. Er wird seit Donnerstag vermisst.

 
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„Wir wissen nicht mehr, wo wir suchen sollen“, sagt Matthias Müller von der Einsatzzentrale der Polizeipräsidiums Oberfranken. Samstagnachmittag, kurz vor 15 Uhr, kreist das letzte Mal der Polizeihubschrauber über den kleinen Ort. Doch auch die Wärmebildkamera mit dem die Polizei Felder, Wiesen und Weiher absucht findet keinen Hinweis auf den jungen Mann. Er bleibt wie „vom Erdboden verschluckt“, sagt Müller.

Bereits am Freitag hatten über Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Bergwacht die Gegend nach dem Vermissten abgesucht. Doch auch Suchhunde, Taucher und Drohnen konnten nicht helfen, den Mann zu finden. Wohin er gegangen ist, nachdem er am Donnerstag um 13.15 Uhr das elterliche Haus in Zell verlassen hat, bleibt ein Rätsel.

Vor allem Wanderer werden gebeten, besonders aufmerksam zu sein und sofort die Polizei zu informieren, sollten sie dem 19-Jährigen begegnen. Es ist gut möglich, dass er sich verlaufen hat. Zell im Fichtelgebirge ist umschlossen von Wald mit zahlreichen Wanderwegen, die zum Teil steil und unbefestigt sind.

Am Samstag liegt eine angespannte Ruhe über Zell. Wie als müssten die Menschen sich von der Suchaktion erholen, die tags zuvor bis in die späten Abendstunden andauerte, sind die Straßen am Samstagnachmittag menschenleer. Nur ab und zu ist auf den Feldern ein Traktor zu sehen, der das Heu wendet. Ein paar Jugendliche spielen auf dem Platz am Ortseingang Tennis. Doch sieht man etwas genauer hin, wird klar: Es wird weiterhin verzweifelt nach dem Vermissten gesucht.

Am Seitenstreifen der Straße, die zum kleinen Flugplatz führt, stehen mehrere Autos mit Hundegittern hinter den Rücksitzen. Um sie herum haben sich Menschen mit leuchtend orangen Westen versammelt. Die meisten führen Hunde an langen Schleppleinen, ihr Gebell ist schon von weitem zu hören. Sie kommen von der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing aus Kronach. Der Vater des Vermissten habe sie beauftragt, ihn bei der Suche nach seinem Sohn zu unterstützen.

Doch genauso wie die Suche am Freitag bleibt auch die Aktion am Samstag erfolglos. Am Freitagabend waren 130 Kräfte der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und der Bergwacht im Einsatz. Letztere hatte Suchhunde sowie Quads und Drohnen dabei, um den jungen Mann zu finden. "Von der Polizei sind sechs bis acht Kräfte dort. Auch die Feuerwehr ist im Einsatz", berichtete der stellvertretende Dienststellenleiter der Münchberger Polizei, Kai Hoffman, am Freitag im Gespräch mit der Frankenpost.

Außerdem hatten die Rettungskräfte aus verschiedenen Hundestaffeln mehr als ein Dutzend Suchhunde mitgebracht, die das Gebiet großflächig absuchten. Die Wasserwacht war ebenfalls vor Ort. Sie brachte Taucher auf einen See. Der alte Steinbruch war einer der Orte, der besonders intensiv abgesucht wurde. Bis 22.30 Uhr flogen immer wieder Helikopter mit Wärmebildkameras über den Baggersee, wie Brigitte Schlick erzählt.

Bis zum Abend blieben die umfangreiche Suchmaßnahmen - die insgesamt zwölf Stunden andauerten - ohne Erfolg. Auch die einsetzende Dunkelheit setzte der Suche kein Ende.

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