Münchberg Helmbrechts: Mutter mit drei Kindern verliert Hab und Gut

Matthias Kaiser kann sich nicht erklären, weshalb sein Haus in Helmbrechts in Brand geraten ist. Die Heizplatten, die als Ursache gelten, hat er erst neu installieren lassen.

 
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Helmbrechts - "Dein Haus brennt!" Matthias Kaiser hört diese Worte am Sonntagmorgen übers Telefon. Freunde aus Helmbrechts verständigen den Hauseigentümer, der in Meierhof bei Münchberg wohnt. Ihm gehört das rot gestrichene Gebäude in der Hofer Straße. Zu diesem Zeitpunkt quillt schon dichter Rauch aus den Fenstern. "Ich war geschockt", erzählt Kaiser. Sofort sei er ins Auto gesprungen und hingefahren. Ins Gebäude habe man ihn aber aus Sicherheitsgründen nicht gelassen.

Seine Mieter kennt er gut, erzählt Kaiser, sie leben seit vier Jahren in der Wohnung über der Gaststätte "Trummela". "Zunächst war ich sehr erleichtert, dass den Kindern nichts Schlimmeres passiert ist, das darf man sich gar nicht ausmalen." Denn wie Kaiser berichtet, hat der Brand im Kinderzimmer seinen Anfang genommen. Dort hatte er im vergangenen Herbst elektrische Infrarot-Wärmeplatten installieren lassen. "Damit es die Kinder warm haben."

Denn in dem Altbau gebe es nur gasbetriebene Einzelöfen und Holzöfen in Wohnzimmer und Küche. Um Wärme in die Kinderzimmer zu bringen, habe man die Türen offen stehen lassen müssen. Der Vermieter wollte also mit den Wärmeplatten eine Verbesserung schaffen.

Doch genau diese Platten haben nach derzeitigem Ermittlungsstand den Brand verursacht. "Wie das passieren konnte, muss die Kripo herausfinden, ich kann es mir nicht erklären", sagt Kaiser. Er habe die Platten nicht selbst installiert, sondern von einer Firma anbringen lassen.

Sein Mitgefühl gelte vor allem der schwer verletzten 34-Jährigen, die in der Spezialklinik Halle liege. Sie war als Gast in der Wohnung. "Ich hoffe sehr, dass sie keine bleibenden Schäden davon trägt, das wäre das Allerschlimmste."

Auch um die Familie, die in den Flammen eingeschlossen war, sorgt sich der Eigentümer. Es handele sich um eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. "Sie haben ihr ganzes Hab und Gut verloren." Nach einer Nacht im Krankenhaus wollte sich die Polizei am Montag um eine vorübergehende Bleibe kümmern, weiß Kaiser. Eine Verwandte habe bereits einen Spendenaufruf über die sozialen Netzwerke gestartet und bitte um Kleidung, Schulsachen und sonstige Dinge des täglichen Lebens, die sich die Familie nun neu beschaffen müsse. "Unvorstellbar, wenn von einem Moment auf den nächsten alles unbrauchbar geworden ist."

Auch den Pächter des "Trummela" habe es hart getroffen, berichtet Kaiser. Denn durch das viele Löschwasser sei nicht abzusehen, wann die Gaststätte wieder öffnen könne. "Er sieht sich in seiner Existenz bedroht."

Ihn selbst - meint Matthias Kaiser - habe die Brandkatastrophe am wenigsten getroffen. Den Schaden habe er bereits seiner Versicherung gemeldet. Doch der Gedanke an die schwerverletzte Frau lasse ihm keine Ruhe, sagt er. "Man kann jetzt nur das Beste hoffen."

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