Stammbach Im Alter mitten im Leben

Helmut Engel
Im Alter mitten im Leben Quelle: Unbekannt

Christina Zammert kümmert sich in Stammbach um Senioren. Nutzt man deren Wissen, profitieren auch die Jungen.

 
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Stammbach - Warum sollte eine Kommune kommunale Seniorenarbeit anbieten? Das war eine der Kernfragen der Seniorenarbeiterin Christian Zammert vor dem Stammbacher Gemeinderat. Sie berichte dort über ihre Arbeit, sie hat neben ihrem Studium der Sozialen Arbeit auch eine theologische Ausbildung absolviert.

Jeder, sagte Zammert, sollte sich auch in jüngeren Jahren schon einmal fragen, wie seine Kommune sein muss, wenn er selbst einmal alt ist und weiterhin in seinem Heimatort wohnen möchte. Dabei wirkten verschiedene Faktoren zusammen, die von der örtlichen Seniorenarbeit gebündelt werden. "Sie soll ihren Beitrag dazu leisten, damit das Leben in Stammbach für ältere Menschen attraktiv ist", betonte Zammert. Das Ziel der Seniorenarbeit sei es, die alten Menschen einzubinden. "Wir wollen der Einsamkeit im Alter entgegenwirken." Es solle auch nicht passieren, dass jemand seine Selbstständigkeit und Selbstbestimmung aufgeben muss. Vielmehr sollten das Wissen und die Erfahrungen älterer Menschen den Jüngeren vermittelt werden. Fähigkeiten würden so aktiviert und gefördert, Selbsthilfe und Selbstorganisation gestärkt. Die Bandbreite der Senioren erstrecke sich dabei vom Eintritt in den Ruhestand bis zum Lebensende.

Zammerts Aufgabenbereich besteht auch darin, die Nachbarschaftstreffs fortzuführen, Senioren Angebote zu machen und die Arbeit mit anderen Trägern zu vernetzen. "Außerdem werde ich neue Angebote für unsere Stammbacher Senioren entwickeln."

Der Nachbarschaftstreff findet dienstags von 14 bis 16 Uhr in der ehemaligen Methodistenkapelle in der Mühlstraße 22 statt. Er startet mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken. Es folgten Feiern, Vorträge, Spiele, kreative Arbeit, gemeinsame Ausflüge, Musik und Gespräche. Damit würden die Ziele der Seniorenarbeit alle erfüllt. "Und außerdem haben wir auch Spaß."

Das Angebot der kommunalen Seniorenarbeit soll jedoch keine Konkurrenz für Vereine sein, deshalb sei es sinnvoll, sich mit Vereinen, Verbänden und Kirchen am Ort zu vernetzen. Zammert will deshalb Kontakt mit Vereinen und ihren Senioren-Vertretern aufnehmen. Auch ein Miteinander mit den umliegenden Orten sei wichtig, Zammert stellt sich einen runden Tisch für Senioren vor. So könnten Ressourcen gemeinschaftlich genutzt werden. Dazu will sie einen Helferkreis aufbauen. Dort könne sich jeder mit dem einbringen, "was genau sein Ding ist".

Bei neuen Angeboten möchte sie gezielt Männer ansprechen, um noch mehr Potenzial auszuschöpfen. Sie denkt dabei an das wöchentliche Schafkopfspielen, das jeweils dienstags von 17 bis 19 Uhr stattfindet. "Neue Mitspieler sind jederzeit willkommen." Man könnte sich auch zum Tanzen treffen. Als spezielles Angebot für Männer kann sich Zammert die "Aktion Heinzelmännchen" vorstellen. Dabei könnten Männer in einem Hilfsprojekt ihr handwerkliches Geschick anbieten. "So wie die Landjugenden mit ihren 72-Stunden-Aktionen."

Gerne würde Zammert das VHS-Angebot für Stammbach erweitern und bittet deshalb um Vorschläge, welches Angebot die Bürger, auch die jüngeren, sich wünschen.

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