Denn die Kulturwelten refinanzieren sich im Wesentlichen durch die Eintrittsgelder. "Unsere Veranstaltungen hatten im vergangenen Jahr eine Auslastung von etwa 97 Prozent", berichtet der Veranstalter. "Schon wenn nur 70 bis 80 Prozent der Karten verkauft würden, wären die Kulturwelten nicht mehr rentabel." Im Schnitt kaufe jeder Besucher fast acht Karten für die Veranstaltungsreihe. Ob sich das in Zeiten von Corona jeder noch leisten könne oder wolle, sei fraglich, sagt König. Zudem fließen Sponsorengelder regionaler Unternehmen in die Kulturwelten. "Aber die wissen aktuell auch noch nicht alle, wie es in den nächsten Jahren aussieht. Immerhin habe ich von dieser Seite schon viele positive Zeichen bekommen."
Momentan plant Heinz König bereits die nächste Kulturwelten-Spielzeit. Hierfür ist es ihm gelungen, zwölf von dreizehn Künstlern, deren für dieses Jahr geplante Konzerte nun ausfallen müssen, wieder zu verpflichten. Ihnen gegenüber möchte er sich solidarisch zeigen: "Damit sie nicht mit leeren Händen dastehen, haben wir beschlossen, dass sie heuer schon ihre Gage bekommen sollen. Wir wissen ja, wie schlimm und schwierig die Situation für viele gerade ist. In dieser Branche sitzen alle in einem Boot." Die meisten Künstleragenturen hätten das Entgegenkommen begeistert aufgenommen. Sie seien dadurch noch enger mit den Kulturwelten zusammengewachsen. Das Darlehen, das gegebenenfalls nötig wäre, um die Gagen zwischenzufinanzieren, hat der Textilmuseums-Hauptausschuss am Dienstag genehmigt. "Da geht es um wirklich viel Geld", deutet König an.
Er hofft darauf, bald auch wirksame finanzielle Hilfen vom Staat empfangen zu können. "Darauf warten wir Veranstalter gerade alle. Ich glaube allerdings: vergebens."