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Münchberg Münchberger feiern "Wiesenfest dahaam"

Helmut Engel
Mit städtischer Unterstützung füllt Braumeister Janes Reith (Mitte) das "Mübla"-Festbier ab; mit dabei sind Bürgermeister Christian Zuber (rechts) und Wiesenfestorganisator Markus Hertrich (links). Foto: Engel

Die übliche Riesensause muss ausfallen. Trotzdem gibt es Festbier und Popcorn. Bürgermeister Zuber ruft dazu auf, zu Hause anzustoßen und Fotos davon zu machen.

 
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Münchberg - Vom heutigen Freitag bis zum Montag würden die Münchberger eigentlich ihr Wiesenfest feiern, würden sich im Bierzelt an der Musik von Highline, der Joe-Williams-Band, der Miro-Nemec-Band und der "Fetzentaler" erfreuen. Tausende würden bei den Festzügen wieder die Straßen säumen. Die Kinder und Jugendlichen würden wieder die Fahrgeschäfte belagern; Wiesenfestmacher Markus Hertrich hätte gemeinsam mit dem Schausteller-Sprecher Georg Fischer aus Bamberg wieder einige Neuheiten vom letzten Oktoberfest in die Pulschnitzstadt gelockt. Unter anderem den "Entertainer", das "Viva Cuba" oder das Flugkarussell "Bayernstar". Und am Sonntagabend würden die Besucher wieder das imposante Feuerwerk bestaunen und beklatschen. Würde, würde, würde ... wenn heuer nicht das Coronavirus zugeschlagen hätte und deshalb alles ausfallen muss.

Das "Mübla"

"Mübla" heißt das Wiesenfestbier 2020. Den Einfall hatte der Grafiker für die Etiketten, Christian Schmalz. Er hatte mehrere Vorschläge vorgelegt, "und das Mübla hat was, ist witzig", meint Organisator Markus Hertrich. Der Name setzt sich zusammen aus "MÜnchBerger SeidLA".

Doch so ganz wollen die Münchberger ihr Wiesenfest nicht sang- und klanglos untergehen lassen. So hatte Braumeister Janes Reith vom "Hopfenhäusla" die Idee, zum ausgefallen Wiesenfest ein Festbier zu brauen, und überraschte damit Bürgermeister Christian Zuber und Organisator Markus Hertrich. Beide waren vom Vorschlag angetan und wussten: "Daraus lässt sich was machen." Hertrich fiel auch gleich ein Slogan dazu ein: "Wiesenfest dahaam". Und der Bürgermeister wollte "unsere heimische Brauerei" unterstützen.

Mit der Hofer Scherdel-Bräu, die normalerweise das Wiesenfestbier braut, sei alles abgesprochen. So hat man sich zusammengesetzt und überlegt, wie man das Bier an den Mann bringt. Auch hier wusste Hertrich eine Lösung: "Am eigentlichen Wiesenfestsamstag ist ja auch der Heimatmarkt, und da machen wir als zusätzliches Angebot einen Bierstand auf und verkaufen das Münchberger Festbier. Einen besseren Termin gibt es nicht, da waren wir uns auch schnell einig."

Auch die Schausteller sollen dabei unterstützt werden. So hat Josy Steinker aus München, die seit Jahrzehnten mit ihrer Schießbude in Münchberg dabei ist, einen Karton mit Wiesenfest-Naschereien geschickt, die ebenfalls verkauft werden. Georg Fischer jun. ist mit einem Süßwarenstand am Pocksplatz. Da gibt es Lebkuchenherzen mit der Aufschrift "Wiesenfest dahaam", gebrannte Mandeln und Erdnüsse, frisches Popcorn oder Liebesäpfel.

Das Bier, das in Vierer-Trägern verkauft wird, beschreibt der Braumeister als ein typisches Festbier, etwas dunkler, "zwischen hell und bernsteinfarbig", mit einem Alkoholgehalt von 5,8 Prozent. "Damit liegt es zwischen einem normalen Bier und einem Starkbier."

Der Sud ergibt etwas mehr als zweihundert Tragerl, die ab 8 Uhr verkauft werden. Maximal gibt es zwei pro Haushalt. "Wir bieten aber auch Wiesenfest-Pakete an, mit Bier, Lebkuchenherz und Naschereien", weckt Hertrich Gelüste. "Wir wollen unser beliebtes Wiesenfest nicht so einfach vorübergehen lassen", deshalb will Bürgermeister Christian Zuber die Münchberger motivieren, "abends um Halbochta", wenn normal der Bieranstich im Festzelt wäre, "a Fläschla mit an Blubb aufzermachn und afs Wiesenfest ozerstußn". Der Bürgermeister bittet die Bürger, von ihrem "Wiesenfest dahaam" Fotos zu schießen und an die Stadt einzusenden. Die einfallsreichsten und witzigsten sollen dann prämiert werden, "mit attraktiven Preisen für das Wiesenfest 2021". Dann soll auch das für heuer geplante Wiesenfestprogramm mit den Musikkapellen und Schaustellergeschäften stattfinden, damit die Arbeit von Organisator Markus Hertrich nicht ganz umsonst war. Nur Miro Nemec konnte noch nicht fest zusagen."

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