Auf der anderen fühlt sich Fischer als berufstätiger Familienvater mit dieser Flut von Anfragen überfordert. Er möchte die Stadt oder die evangelische Gemeinde bitten, das Ganze mit zu organisieren und einen Raum für die Spenden zu stellen. "Ein Plan muss her."
Am Mittwoch um 17 Uhr öffnet er eine Stunde lang die Garage und nimmt Spenden an. Danach wird kaum mehr etwas in den Raum passen, schätzt er. Eine Liste will er erstellen, um zu erfassen, was schon an Möbeln und Ausstattung da ist und was fehlt. Gekannt hat Fischer die Familie aus dem Brandhaus vorher nicht. Erst durch die Aktion besteht Kontakt und er erfährt, was sie braucht.
Bürgermeister Stefan Pöhlmann verspricht am Montag erneut, dass die Stadt die Familie unterstützen will. Wie hilfsbereit die Helmbrechtser reagieren, schätzt er sehr. Die Stadt selbst hat bei der Sparkasse Hochfranken ein Spendenkonto für die Betroffenen eingerichtet. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt hervor.
"Es sind bereits am Tag der Brandkatastrophe diverse Hilfsangebote und - gesuche durch die sozialen Medien verbreitet worden, die, wenn sie sinnvoll sind, auch von der Stadt unterstützt werden", ist darin zu lesen. "Um gezielt helfen zu können, ist es aber von größter Wichtigkeit, die Hilfestellungen zu bündeln und geordnet vorzugehen."
Wenig Verständnis hat Pöhlmann für diejenigen, "die - oft sogar während eines Einsatzes - vom Sofa aus die Aktivitäten der Rettungsdienste in den sozialen Medien kommentieren und kritisieren". Er betont: "Wir dürfen stolz sein auf unsere Feuerwehrleute." Besonders hervorheben möchte der Rathauschef auch das "zivile Engagement der Nachbarschaft". Die habe den Einsatz "nach allen Kräften mit Getränken, Verpflegung, dem Bereitstellen von Räumlichkeiten und manch tröstendem Gespräch" unterstützt.
Auch schon vor drei Jahren stand in Helmbrechts ein Haus in Flammen, in dem Kinder gefangen waren. Als Kreisbrandinspektor Reinhard Schneider damals als erster die Gaststätte "Trummela" in der Hofer Straße mit der brennenden Wohnung darüber erreichte, schrien sie vom Fenster aus um Hilfe.
Schneider zögerte nicht, er stapelte Gartenmöbel aufeinander, kletterte hoch, ließ sich von der Mutter erst den kleinen Jungen, dann das ältere Mädchen reichen. Wenig später trafen die Kollegen ein und befreiten die anderen. Damals konnten die Helfer eine Tragödie wie am Samstag verhindern.
Warum das Haus in der Hochstraße brannte, wissen die Ermittler noch nicht. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken kann auf Anfrage auch nicht sagen, wann er mit Ergebnissen rechnet.