Die Spannung bei den Mitgliedern des Fischere iverein Lichtenberg mit Vorsitzendem Jörg Ritter war greifbar. Monate der intensiven Vorbereitung lagen hinter den Akteuren, die nach 32 Jahren dem großen Moment des Abfischens des Frankenwaldsees entgegenfieberten. Aus dem See sind im Zeitraum von einer Woche rund 150 000 Kubikmeter Wasser abgelaufen, über den Lohbach in die Selbitz und weiter in die Saale. Auf dem Damm rund um den Ablauf hatten sich an die 100 Helferinnen und Helfer vom Fischereiverein Lichtenberg und dem Fischclub Carlsgrün postiert, ausstaffiert mit Gummistiefeln und viele mit Wathosen. Große, mit Wasser gefüllte Behälter standen auf Anhängern parat, um die Fische umgehend im Tränkteich am Ortsausgang von Lichtenberg wieder in die Freiheit entlassen zu können. Bürgermeister Kristan von Waldenfels, der mit Wathosen durch den Schlamm stapfte und beim Keschern half, drehte zunächst den Schieber gänzlich auf. Das verbliebene Wasser rauschte davon; schnell wurde der große Ablass mit Gitter in gut zehn Metern Entfernung vom Damm sichtbar. Mit einem Netz begaben sich einige Helfer in die braune Brühe und zogen die Fische heraus. Helfer mit Eimern bildeten eine Kette, um die Fische in kürzester Zeit in die Auffangbehälter zu transportieren. Schleien, Karpfen, Zander, Hechte und Aale gab es sowie viele, viele Weißfische. Von den geschätzten drei Tonnen Fischen im See - die Schätzung beruht auf dem Besatz und den Fanglisten des Landesfischereiverbandes - wurde lediglich eine Tonne abgefischt. "Enttäuscht bin ich vom Karpfenbesatz mit lediglich 152 Stück", bilanzierte Vorsitzender Jörg Ritter - überrascht war er von den vielen Raubfischen; allein 76 Zander wurden herausgeholt. Die Helferschar leistete stundenlang Schwerstarbeit.