Hof/Kenia "Servus, Mister President"

Nadine Schobert
Bei der Eröffnungsfeier der Kinder-. Sport- und Bildungsstätte der Sauti Kuu Foundation in Alego traf André Puchta aus Zell auf den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Der heute in Berlin lebende André Puchta hat durch seine Arbeit Kontakt zu Obamas Schwester. Foto: Emmanuel Jambo

Ein Treffen der besonderen Art erlebte der aus Zell stammende André Puchta: In Kenia traf er Barack Obama und begrüßte den US-Politiker auf gut Bayerisch.

 
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Hof/Kenia - Bei der Eröffnung einer Kinder-, Sport- und Bildungsstätte der Sauti Kuu Foundation in Alego Nyang'oma, einem Teil des Dörfchens Kogelo, herrschte Ausnahmezustand. Schwer bewaffnete Soldaten der Kenya Defence Forces flaggten die 42 Kilometer Strecke vom Hotel in Kisumu im Westen Kenias bis zum Veranstaltungsort. Aufgeteilt in mehrere Busse begleitete die Mamboleo Police die Gäste-Kolonne. Der Grund: Der ehemalige US-Präsident Barack Obama war zu Gast. Ebenso wie ein Mann aus Zell.

"Hunderte Kenianer säumten die Straßen, winkten den schnell vorbeidüsenden Fahrzeugen hinterher - und hatten es sich direkt an der Fahrbahn bequem gemacht. So etwas siehst du wirklich nicht jeden Tag", erzählt André Puchta. Der Mann aus Zell, der heute in Berlin lebt, war bei der Eröffnungsfeier ebenfalls als Gast eingeladen. Als Direktor der Kommunikationsabteilung des Friedrichstadt-Palasts in Berlin hatte Puchta Barack Obamas Schwester kennengelernt. "Ich begegnete Dr. Auma Obama erstmals 2014 bei der Spendengala 'Ein Herz für Kinder' in Berlin. Da sie an der Universität Bayreuth promovierte, kamen wir ungezwungen ins Gespräch." Auma Obama ist Gründerin und Vorsitzende der Sauti Kuu Foundation. Die Stiftung möchte benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Stimme geben und ihre Potenziale wecken und stärken. "Es entstand die gemeinsame Idee der Ausrichtung einer Preisverleihung an Jugendliche, welche mit ihrem Engagement dazu beitragen, unsere Welt von morgen zu verbessern", berichtet Puchta. Im November 2015 fand diese Gala im Friedrichstadt-Palast statt. Danach sei man in Kontakt geblieben: "Es entwickelte sich eine auf gegenseitiger Wertschätzung aufbauende Freundschaft." Im Februar 2018 folgte dann die Einladung nach Kenia. Mit von der Partie waren Staatsministerin Dorothee Bär, Michael Derus als Gesandter der deutschen Botschaft in Kenia und 350 internationale Gäste. Auch Familienangehörige der Obamas seien dort gewesen. "Auch jede Menge Sponsoren der Foundation", sagt Puchta.

Und auch Barack Obama war als Ehrengast geladen. "Ich wartete auf den Beginn der Veranstaltung, als ich unverhofft über einen Fototermin mit Barack Obama informiert wurde", erzählt Puchta. Vorbei an Beamten des Orange Country Police Department ging es zum Secret Service und schließlich in einen Raum voller weiterer Menschen. "Auch Auma Obama war dort. Sie hat das Treffen ermöglicht und dafür bin ich ihr wirklich sehr dankbar."

Und dort traf der Zeller, der früher auch für die Frankenpost tätig war, auf den ehemaligen US-Präsidenten. "Ich begrüßte ihn spontan mit 'Servus, Mister President' - und er reagierte, wie ich es mir wünschte: Mit einem herzlichen Lächeln und der Frage, woher ich denn komme." Und Puchta antwortete natürlich: "Aus Franken, in Bayern, in Deutschland, aber in Berlin lebend." Faszinierend sei das Treffen gewesen und natürlich "eine besondere Ehre". Puchta betont: "Kaum jemand verkörpert für mich mehr die Hoffnung auf einen Wandel zum Besseren."

Ein Satz des ehemaligen US-Präsidenten aus einer Rede aus dem Jahr 2012 inspiriere ihn bis heute: "Egal, wer du bist, woher du kommst oder wie du angefangen hast, dies ist das Land, wo man es schaffen kann, wenn man es versucht." Und André Puchta spricht ihm ein weiteres positives Attribut zu: "Er hat eine ganz fantastische Schwester."

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