Münchberg Weißdorf: Diakonieverein unterstützt pflegende Angehörige

Neustart für die "Schlüsselblume" in Weißdorf: Wenn es Corona zulässt, soll das Angebot bereits zum Jahresanfang 2021 starten.

 
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Weißdorf - An mehreren Stellen macht man sich in Weißdorf Gedanken über die Entwicklung der Gemeinde: Die Kommune versucht, im Förderprojekt "Marktplatz der Generationen" das Dorf lebenswerter für die ältere Generation zu machen, während die evangelische Kirchengemeinde im Rahmen des landeskirchlichen Reformprozesses "Profil und Konzentration" die künftigen Schwerpunkte im Gemeindeleben diskutiert. Und auch der Diakonieverein Waldstein sucht - nach der Übernahme der ambulanten Pflege durch die Diakonie Hochfranken - nach neuen Aufgaben. Er will die "Schlüsselblume" wieder ins Leben rufen. Bereits von 2001 bis 2019 gab es dieses Angebot für Demenzkranke im Diakoniehaus. Einmal in der Woche konnten pflegende Angehörige für ein paar Stunden ihre dementen Eltern oder Großeltern in die von Ehrenamtlichen geführte Betreuungsgruppe geben, denen fachkundige Diakonieschwestern zur Seite standen. Wegen personeller Veränderungen und zunehmender rechtlicher Unwägbarkeiten musste das Angebot eingestellt werden.

Kontakt

Wer das neue Angebot wahrnehmen möchte oder sich eine Mitarbeit vorstellen kann, wird gebeten, Kontakt mit Pfarrerin Herma Teschke (09251/5356) oder Petra Schlegel (09251/7522) aufzunehmen.

Nicht nur für Pfarrerin Herma Teschke, Vorsitzende des Diakonievereins, ein unhaltbarer Zustand: "In der gesamten Vorstandschaft des Diakonievereins ist es uns gerade trotz der heute fast unüberwindbar scheinenden rechtlichen und verwaltungstechnischen Hürden ein Herzensanliegen, dieses Angebot in unserer Waldstein-Region wieder neu zu etablieren." Der Diakonieverein, 1979 durch Altbürgermeister Karl Kießling und Ortspfarrer Ernst Schülke gegründet, habe bis heute wertvolle diakonische Arbeit geleistet. "Hier sind wir geradezu ethisch verpflichtet, dies fortzusetzen."

Nach Gesprächen mit den Veran twortlichen der Diakonie Hochfranken, mit möglichen ehrenamtlichen Helfern und pflegenden Angehörigen konnte die Pfarrerin nun dem Lenkungskreis "Marktplatz der Generationen" im Rathaus den Erfolg vermelden. Zusammen mit Petra Schlegel, die bereits früher bei der "Schlüsselblume" mitgearbeitet hat, und Dunja Schmidt, Bereichsleiterin für die Altenpflege von der Diakonie Hochfranken, stellte sie das neue Projekt "Schlüsselblume 2.0" vor.

Wenn es die Corona-Situation zulässt, soll das neue Angebot bereits zum Jahresanfang 2021 im Diakoniehaus in der Waldsteinstraße starten und einmal pro Woche pflegende Angehörige entlasten. Auch im demnächst erscheinenden Seniorenwegweiser des Landratsamtes Hof wird dieses Angebot zu finden sein. "Wir haben bereits jetzt etwa sechs Interessenten", berichtete Pfarrerin Teschke. Petra Schlegel zeigte sich erfreut, dass sich auch schon ein Stamm an Ehrenamtlichen gefunden hat, die bei der "Schlüsselblume 2.0" mitarbeiten wollen, darunter auch aktive und ehemalige Diakonie- und Krankenschwestern. Die Ehrenamtlichen werden durch die Diakonie Hochfranken für ihre zukünftigen Aufgaben geschult. red

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