Helmbrechts "Wenigstens eine Sorge abnehmen"

Blumen, Stofftiere und Kerzen als Zeichen der Trauer für die dreijährige Mia-Sophie, die im Brandhaus in der Hochstraße ihr Leben verlor. Foto: cs

"Helmetz hilft zam" hat für die Familie gesammelt, die ihr Kind beim Brand verloren hat. Möbel und Kisten kommen bald in die neue Wohnung.

 
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Helmbrechts - Mit so viel Resonanz hat Alexander Fischer nicht gerechnet. Seit dem tragischen Brand in der Helmbrechtser Hochstraße vor knapp zwei Wochen, bei dem ein kleines Mädchen starb, sammelt er für die Familie. Als Initiator der Facebook-Gruppe "Helmetz hilft zam" hat er bis Ende vergangener Woche die Spendenflut organisiert.

Spendenkonto

Die Stadt Helmbrechts hat ein Spenden-Konto eingerichtet. IBAN: DE58 7805 0000 0222 0200 34, Verwendungszweck: Brand Hochstraße.

Drei Abgabe-Termine gab es. "Die ersten beiden waren der absolute Wahnsinn", fasst Fischer zusammen. In einer Garage und in der Lagerhalle des Rewe-Marktes stapeln sich seitdem Möbel und Kisten mit Geschirr, Spielzeug oder Kleidung. "Alle wichtigen Sachen, vor allem für die Kinder, haben wir jetzt zusammen", bilanziert der Helfer. Auch bei ihm zu Hause trafen Spenden ein. Insgesamt kamen zirka 80 Leute, um für die Familie etwas abzugeben. "Wir sind überrascht, wie viele Leute hilfsbereit sind", freut sich Fischer.

Seine Initiative erlebt durch die Aktion einen Boom, die Zahl der Gruppenmitglieder hat sich verdoppelt und liegt jetzt bei 515, darunter auch einige Geschäftsleute. Das macht Fischer Mut für neue Aktionen. "Wir haben schon Ideen, vielleicht klappt ein Projekt noch vor Weihnachten." Die Gruppe hat er zu Beginn der Corona-Pandemie gegründet, damit sich Helmbrechtser gegenseitig unterstützen.

Er hofft, dass die Spenden der Familie aus dem Brandhaus wenigstens eine Sorge abnehmen. Mit dem Geld, das auch bei ihm eingegangen ist, könne sie nun ihre neue Wohnung renovieren, um einzuziehen. Dann kommen die Kartons und Möbel aus dem Lager. Damit beendet Fischer sein Engagement für die Familie. Bei der Verarbeitung des schrecklichen Verlusts könne man nicht helfen, meint er. "Wir sind keine Profis." Aber er habe den Kontakt zu Experten vermittelt. Und er hofft, dass die Solidarität der Helmbrechtser etwas Trost spendet.

Auch die Stadt hat ein Konto eingerichtet. Bürgermeister Stefan Pöhlmann möchte es noch zirka zwei Wochen geöffnet lassen, sagt er, "es geht immer noch Geld ein".

Die Ermittlungen zur Brandursache laufen nach wie vor, erklärt ein Polizeisprecher. Claudia Sebert

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