Schwarzenbach am Wald Action am Harvester-Simulator

Manfed Köhler
Forstdirektor Thomas Krämer und Bürgermeister Reiner Feulner (von links) mit dem offiziellen Plakat zum Frankenwaldtag am 17. Juni in Schwarzenbach am Wald. Lola, das Mädchen auf dem Bild, ist ein echtes Kind des Frankenwaldes. Foto: Köhler Quelle: Unbekannt

"Keine Angst vor wilden Tieren" lautet das Motto des fünften Frankenwaldtags. 80 Aussteller bieten am 17. Juni ein buntes Programm mit vielen Aktionen zum Mitmachen.

 
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Schwarzenbach am Wald - Mit rund 50 teils spektakulären Attraktionen, insgesamt 80 Ausstellern und einem bunten Rahmenprogramm für die ganze Familie lockt am Sonntag, 17. Juni, der fünfte Frankenwaldtag nach Schwarzenbach am Wald. Veranstalter sind die Bayerische Forstverwaltung und die Stadt. Thomas Krämer, Forstdirektor vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Münchberg, Außenstelle Bad Steben, und Bürgermeister Reiner Feulner raten dazu, viel Zeit mitzubringen: "Wer alles mitmachen und erleben will, muss wirklich um 10 Uhr kommen und bis zum Ende bleiben", sagen sie.

Gut zu wissen

Der fünfte Frankenwald findet statt am Sonntag, 17. Juni, 10 bis 17 Uhr, auf dem Festgelände in der Schützenstraße in Schwarzenbach am Wald. Der Eintritt ist frei.

Zusätzlich zu den vielen Stationen, die für Kinder und Erwachsene interessant sind, gibt es ein spezielles Kinderprogramm: Bogenschießen, Hüpfburg, Schafe, Kälbchen, Hütehunde und Lamas, Seilrutsche der Bergwacht, Riechparcours im Wald, interaktive Schnitzeljagd und Zollhundevorführungen. Neu und ungewöhnlich sind die Bayreuther Stöberhunde: Wenn sich Wildschweine in einem Maisfeld festgesetzt haben, können diese speziell ausgebildeten Hunde die Schwarzkittel aufstöbern und aus dem Feld treiben.

Das komplette Programm und einen Lageplan gibt es im Internet.

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www.holzforum-schwarzenbach-wald.de

Unbedingt um 10 Uhr kommen sollte, wer den neuen Schwarzenbacher Bürgermeister in Aktion erleben will: Reiner Feulner eröffnet den Tag und begrüßt die Gäste. Die Festansprache hält dann Landrat Dr. Oliver Bär. Auch die Bayerische Waldkönigin Johanna Gierl und der Präsident des bayerischen Waldbesitzerverbandes sprechen Grußworte. Musikalisch umrahmen das Blechbläserensemble der Musikschule der Hofer Symphoniker und die oberfränkische Mundart-Band Leipoldsgriener Vier-Xang die Eröffnung.

Wer sich dann nicht schon gleich aufs Festgelände stürzen will, kann noch im Zelt verweilen. Neu ist dort in diesem Jahr eine große Videoleinwand, mit der eine weitere Neuheit live übertragen wird: Unter dem Motto "Keine Angst vor wilden Tieren!" bereitet Meisterkoch Peter Hagen aus Selbitz ein komplettes Wildschwein zu - bis hin zu den Innereien. "Wir wollen zeigen, was man mit diesem tollen Lebensmittel alles machen kann", sagt Forstdirektor Krämer. "Es muss nicht immer mit Kloß und Soße sein. Man kann einen Rehrücken auch auf den Grill legen. Mehr bio und öko geht nicht." Neben der Kochshow wird an zwei weiteren Ständen Wildfleisch angeboten. Und damit locken bei weitem nicht die einzigen kulinarischen Spezialitäten, die aufgefahren werden. Auch die klassischen Bratwürste und Steaks muss natürlich niemand vermissen.

Mit vollem Bauch sind dann die Ausstellungs-Highlights rings um das Zelt um so interessanter. Unter anderem präsentieren sich Forstwirtschaft, Holzverarbeitung, Jagd, Kunsthandwerk, Behörden und die Landwirtschaft. Während sich die Attraktionen auf dem Festgelände auf engstem Raum tummeln, reihen sie sich auf dem anschließenden, rund einen Kilometer langen Waldparcours aneinander. Hier kann man die Forstwirtschaft in allen Facetten erleben - von Pflanzverfahren über Holzsortimente über die Jagd, den Waldboden und die Durchforstung bis hin zur Holzernte. Wer am Ende des Parcours nicht den vollen Weg zurücklaufen will, kann den neuen Quad-Shuttle-Service nutzen.

Das Schöne am Frankenwaldtag ist, dass man bei allem Erleben ganz nebenbei auch viel lernen kann. Dafür sorgen schon mal die Vorträge am Nachmittag im "Jesus-House", unter anderem über den Schwarzstorch. Der Hofer Theater-Schauspieler Peter Kampschulte wird außerdem den Nürnberger Patrizier und Handelsherrn Peter Stromer verkörpern, der vor 650 Jahren die geregelte Forstwirtschaft entwickelte. "Stromer erkannte, dass man irgendwann in Holznot gerät, wenn man nicht gezielt wieder aufforstet", erzählt Forstdirektor Krämer. "Er hatte den Weitblick, damals schon Verfahren anzuwenden, mit denen man große Kahlschlagflächen wieder aufforsten konnte. Das war eine Großtat, von der ganz Europa profitiert hat."

Wie damals im Wald gewirtschaftet wurde, zum Beispiel mit dem Rückepferd, kann man beim Frankenwaldtag erleben - aber auch die heutigen Methoden werden vorgestellt, wie etwa ein Forstwege-Pflegegerät, ein Schreitbagger oder ein Harvester. Immer wieder wird dabei auch auf den Mitmach-Effekt gesetzt: "Auf einem Hochsitz kann man nach versteckten Tier-Silhouetten Ausschau halten", verrät Thomas Krämer. "Und Bandsägen- wie auch Harvester-Simulatoren lassen jeden selbst am eigenen Leib erleben, wie hochkonzentriert im Wald gearbeitet wird."

Rund 3000 Besucher werden zum Frankenwaldtag erwartet, bei schönem Wetter sogar bis zu 5000. "Das wird sich aber über den Tag und das riesige Gelände verteilen", sagt Bürgermeister Feulner. "Wir haben außerdem genügend kostenlose Parkplätze ringsum."

Bilder