Schwarzenbach am Wald Ansturm auf den Frankenwaldtag

Manfred Köhler

Zum fünften Mal demonstrieren die Bayerische Forstverwaltung und die Stadt Schwarzenbach am Wald die Vielfalt der Waldwirtschaft. Das Volksfest begeistert auch Familien.

 
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Schwarzenbach am Wald - Beim Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels werden Waldbesitzer und Forstleute eine herausragende Rolle spielen. Das sagte Bundestagsvizepräsident Dr. Hans-Peter Friedrich in seiner Eröffnungsansprache beim Frankenwaldtag 2018 gestern in Schwarzenbach am Wald. Friedrich warnte davor, dass bei einem prognostizierten Temperaturanstieg von rund zwei Grad in den nächsten Jahrzehnten große finanzielle Probleme auf die Waldbesitzer zukämen. Wichtig sei daher ein rechtzeitiger Waldumbau hin zu wärmetoleranteren Baumarten.

Dass die Waldbesitzer bereits jetzt erhebliche wirtschaftliche Folgen zu erleiden hätten, betonte Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbandes. Die ersten Vorboten des Klimawandels hätten allein in den letzten Jahren rund 100 Millionen Euro Schaden in Bayerns Wäldern verursacht. "Nur wenn Gesellschaft, Politik und Waldbesitzer neue Allianzen bilden, können wir die Herausforderungen in den Griff bekommen", sagte Ziegler. Veranstaltungen wie der Frankenwaldtag, der traditionell zusammen mit dem Regionalen Waldbesitzertag begangen wird, könnten dazu führen, dass die Belange der Forstleute in der öffentlichen Diskussion wahrgenommen werden.

Genau dafür, nämlich die Publikumswirksamkeit bei Belangen der Waldwirtschaft, habe sich Schwarzenbach am Wald einen Namen gemacht, betonte der neue Schwarzenbacher Bürgermeister Reiner Feulner bei der Begrüßung der Gäste. Den fünften Frankenwaldtag eröffnete er erstmals als Stadtoberhaupt, hatte aber als Verwaltungsleiter bereits in den Jahren davor jeweils aktiv an den Vorbereitungen mitgewirkt. Weiterer Hauptveranstalter des Tages neben der Stadt Schwarzenbach war wieder die Bayerische Forstverwaltung, repräsentiert durch Forstdirektor Thomas Krämer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Außenstelle Bad Steben. Krämer begrüßte eine lange Reihe von Ehrengästen des Tages, darunter die Bayerische Waldkönigin Johanna Gierl und Forstbetriebsleiter Fritz Maier vom Forstbetrieb Nordhalben, die beide Grußworte sprachen.

Mit launigen Grüßen aus der Vergangenheit unterhielt der Hofer Schauspieler Peter Kampschulte die Gäste. Er verkörperte den Nürnberger Patrizier und Handelsherrn Peter Stromer, der vor 650 Jahren die geregelte Forstwirtschaft entwickelte. Auch beim anschließenden Rundgang über das weitläufige, sich über einen Kilometer bis tief in den Wald hinein ausdehnende Festgelände, griff Kampschulte alias Stromer immer wieder ins Geschehen ein, äußerte sich beim Streicheln eines Rückepferdes über die Waldwirtschaft der Vergangenheit und trieb ein Sondierungsgerät zur Untersuchung des Waldbodens in die Erde.

Unter der Leitung von Forstdirektor Krämer erlebten die Teilnehmer des Rundgangs die ganze Vielfalt der Waldwirtschaft, angefangen beim Einsatz eines Harvesters, der die Holzspäne nur so fliegen ließ, bis hin zu den Vorteilen eines Wegepflegegeräts. Die Besucher lernten, welche Bäume man idealerweise aus dem Wald nimmt, um die besten Erträge zu erzielen, welche Vorteile ein Klettersitz für Jäger bietet und wie sogenannte Stöberhunde bei der Jagd auf Schwarzwild agieren.

Der Rundgang musste nicht ohne Stärkung bewältigt werden. Unterwegs gab es unter anderem Käse und Joghurt am Stand es Bayerischen Bauernverbandes und am Ende ein köstliches Wildgericht von Meisterkoch Peter Hagen vom Gasthof Goldene Krone in Selbitz. Er präsentierte eine Kochshow für Wildgerichte, die auf Großleinwand ins Festzelt übertragen wurde.

Aufgrund des idealen Wetters strömten die Besucher so zahlreich aufs Festgelände, dass auch die angrenzenden Straßen dicht bevölkert waren. 5000 Gäste lockten die 50 Attraktionen und 80 Aussteller des Frankenwaldtages nach Schätzungen der Veranstalter nach Schwarzenbach am Wald.

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