Landkreis Brücke soll kaum sichtbare Seile bekommen

Zwei Hängebrücken über das Lohbach- und das Höllental sollen Einheimischen und Touristen den Blick über die Schönheit des Frankenwalds aus einer einmaligen Perspektive ermöglichen. Foto: Archiv

Der Landkreis Hof geht in die Offensive: Gut neun Wochen vor dem Bürgerentscheid in Issigau gibt es weitere Informationen zu den Höllentalplänen.

 
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1. Wo soll das Besucherzentrum für Touristen der geplanten Höllental-Brücken hin?

Bürgerstunde

Jeden zweiten Montag von 16 bis 17 Uhr gibt es eine Bürgerstunde abwechselnd in Lichtenberg und Issigau. Nächster Termin ist am 28. Mai im Rathaus Lichtenberg.

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www.frankenwald-bruecke.de

Start und Ziel für Brückenbesucher könnte laut Pressemitteilung ein Parkplatz am Freizeitzentrum von Lichtenberg sein. Von den Bahnhöfen Bad Steben und Blankenstein soll es Shuttles zum Besucherzentrum geben, wo sich Ticketverkauf, Toiletten, Verpflegung und Infos über Höllental und Frankenwald befinden.

2. Wie sollen die Hängebrücken verlaufen?

Laut dem Landratsamt wird es nur einen einzigen Zustieg geben. Die Besucher gelangen vom Parkplatz über die Angerleite zum Drehkreuz Wildnis. Von hier sollen die Besucher erst über die 720 Meter lange Höllentalbrücke bis zu Aussichtsterrassen laufen. Dann geht es zurück zum Drehkreuz, von wo aus die Gäste dann über die etwa 380 Meter lange Lohbachtalbrücke in die Lichtenberger Altstadt geführt werden. Über Bahnhofstraße und Wiesenweg geht es zurück zum Besucherzentrum und Parkplatz. Die neue Zustiegs-Variante ist laut Mitteilung Ergebnis der Bürgerbeteiligung.

3. Wie bereitet sich der Landkreis auf den Verkehr vor?

Derzeit ermittelt der Landkreis laut Mitteilung, welches Verkehrsaufkommen durch die Attraktion auf Städte und Dörfer zukommen wird. In einem Verkehrsgutachten soll untersucht werden, welche maximale Auslastung die bereits vorhandenen Strecken aushalten könnten.

4. Was ist mit dem Naturschutz im Höllental?

Der Schutz des Höllentals wurde vielfach angesprochen. Um das Landschaftsbild so wenig wie möglich zu stören, sollen die Brücken in filigraner Bauweise entstehen, teilt der Landkreis mit. Die Konstruktion kommt demnach mit dünnen Seilen aus, die man aus der Ferne kaum sieht. Baumaßnahmen finden nur am Rand oder außerhalb des Naturschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebiets statt. FFH-Gebiete sind europäische Schutzgebiete. Der Landkreis kündigt auch dazu ein Gutachten an.

5. Was wird sich am "König David" verändern?

Der Landkreis versichert, dass sensible Felsenbereiche wie der "König David" durch gezielte Lenkung der Besucher geschützt werden. Dazu soll eine neue Beschilderung gehören. Gäste sollen durch neue Attraktionen wie Fotopunkte an empfindlichen Zonen vorbeigelotst werden.

6. Wie will man Tausende Menschen kontrollieren?

Der Landkreis erwartet 100 000 bis 200 000 Brückentouristen im Jahr. Nötig werden Verhaltensregeln und Kontrollen, die ein Ranger durchsetzen soll. Infotafeln sollen zum sorgsamen Umgang sensibilisieren.

7. Was tut sich in der Lichtenberger Altstadt?

Ziel ist, die Altstadt durch Gastronomie, Übernachtungsmöglichkeiten, Verweilplätze und Rahmenprogramm für Gäste interessanter zu machen und die Aufenthaltsdauer in der Region zu erhöhen. Wichtig sind laut Mitteilung Parksituation, eventuell verkehrsberuhigte Bereiche und die Privatsphäre der Bewohner.

8. Wie lässt sich das Freizeitzentrum wieder beleben?

Die Nutzungsideen für das Freizeitzentrum reichen von einer Seebühne für Kulturevents über Sportveranstaltungen, Büros und Indoorspielplatz bis zur Jugendherberge. Zunächst muss der Gebäudezustand untersucht werden.

9. Wie geht es jetzt in den nächsten Tagen weiter?

Wie der Landkreis mitteilt, wird in den nächsten Tagen der europäische Architektenwettbewerb für die Brücken ausgeschrieben. red

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