Bereits in einem Brief aus dem Juni 2017 hätten die Brückengegner darauf aufmerksam gemacht, dass die Höllentalbrücke den Festlegungen und Zielsetzungen des Naturschutz- und Natura 2000 (FFH)-Gebiets widerspreche. Dies bereite nun erhebliche Schwierigkeiten. Statt der ursprünglich vorgesehenen Länge von 720 Metern werde inzwischen von über 1000 Metern gesprochen.
Weiter heißt es: "Ähnliche Probleme gibt es mit der unter Denkmalschutz stehenden Burgruine in Lichtenberg. War zunächst eine direkte Verbindung der Lohbachtalbrücke mit den Burganlagen geplant, soll die Aufhängung nun außerhalb und unterhalb der Burgmauern erfolgen." Dies werde weitere Erschließungsmaßnahmen nach sich ziehen, da die Lohbachtalbrücke barrierefrei ausgeführt werden soll.
Dass diese Änderungen massive finanzielle Auswirkungen haben, liegt auf der Hand. Bisher seien für das Gesamtprojekt Kosten von zehn bis zwölf Millionen Euro genannt. In Wuppertal seien für eine 700 Meter lange Brücke 15 Millionen Euro angesetzt worden. Da die Kosten mit zunehmender Länge exponentiell stiegen, rechnet die Initiative für die Höllentalbrücke mit einer Summe bis zu 30 Millionen Euro. "Es gibt starke Anzeichen, dass das Finanzvolumen auch dieses Projekts außer Kontrolle zu geraten droht. Stuttgart 21 und Flughafen Berlin sind die prominentesten abschreckenden Beispiele. Laut Mitteilung des bayerischen Wirtschaftsministeriums gebe es keine verbindliche Förderzusage, sondern nur ein Signal für eine finanzielle Unterstützung, wobei das Ministerium noch von zehn bis zwölf Millionen Euro ausgeht.
Auch wenn es mit sehr großem finanziellem Aufwand gelingen sollte, die naturschutzrechtlichen Vorgaben formal einzuhalten, werde es allein durch die zu erwartenden mehreren Hunderttausend Besucher pro Jahr zu einer erheblichen Schädigung des Schutzgebiets kommen. Dazu schreibt die Initiative: "Die Belastungen durch zunehmende Besucherzahlen nach der Grenzöffnung waren aber die Ursache für die Ausweitung des Naturschutzgebiets und der Stilllegung vieler Wanderwege im Höllental." Angesichts des Erfolgs des Volksbegehrens zur Verbesserung des Natur- und Artenschutzes, das laut Staatsregierung unverändert vom Landtag übernommen werden soll, erscheine das Vorhaben der Höllentalbrücke inzwischen äußerst fragwürdig.
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