Issigau Debatte über Luftreinigungsgerät

Sandra Hüttner

Lange haben die Gemeinderäte in Issigau in der jüngsten Sitzung über ein Luftreinigungsgerät für die Mehrzweckhalle diskutiert.

 
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Issigau - Ralf Müller von der Firma Müller Maschinen und Anlagen aus Plauen erläuterte die mobile Anlage auf Rollen. Sie ist mit einem Filter ausgestattet, der auch in Operationssälen zum Einsatz kommt. "Die Anlage kann 4000 Kubikmeter Luft pro Stunde filtern", erklärte Müller. Ein wesentlicher Vorteil des Raumluftreinigers bestehe darin, dass dieser dauerhaft die Virenlast verringert, ohne dass man Fenster öffnen muss. Bei einem Gruppenwechsel mit verschiedenen Teilnehmern in der Mehrzweckhalle braucht das Gerät 20 Minuten, um die Luft komplett auszutauschen.

Trotz Luftaustausch müssten aber die anderen Hygienevorgaben eingehalten werden, etwa die Kontaktflächen desinfiziert werden. In zwei Jahren müsse der Filter gewechselt werden. Beim Einsatz im industriellen Bereich mit weitaus höherer Belastung wird der Filter einmal im Jahr ausgetauscht.

Bei der Frage nach der Geräuschkulisse erläuterte Müller, dass die Leistung des Gerätes nach einem kompletten Luftaustausch gedrosselt werden könne. In der Steuerungsanlage könne Temperatur, Luftfeuchtigkeit wie auch CO2-Konzentration abgelesen werden. Zudem machte Müller darauf aufmerksam, dass ein Luftreinigungsgerät nicht nur hinsichtlich der Corona-Pandemie, sondern auch bezüglich Grippeerreger und Allergien wie Heuschnupfen gute Dienste leisten kann.

Hermann Feulner, SPD, fragte, ob es eine Garantie dafür gäbe, dass das Gerät auch tatsächlich 99,9 Prozent der Aerosolbelastung reinigt. Der Filterhersteller gebe die Garantie, sagte Ralf Müller.

Daniel Feulner, SPD, fand die Einzellösung der Gemeinde nicht zielführend. "Alle Sportheime, Hallen und sonstige Veranstaltungsorte im Landkreis Hof haben doch das Problem. Also wäre auch eine einheitliche Lösung erstrebenswert." Constantin von Reitzenstein, CSU, widersprach: "Wir tragen für unsere Mehrzweckhalle und für unsere Bürger die Verantwortung. Es ist unsere Aufgabe, eine Lösung zu finden."

Gemeinderätin Ramona Greim, zugleich Übungsleiterin beim TV Issigau, merkte an, dass aufgrund der hohen Raumtemperatur der Sport keinen Spaß mehr mache. Denn man müsse wegen des häufigen Lüftens die Heizung aufdrehen. Hermann Feulner kritisierte, dass die Entscheidung für ein Luftreinigungsgerät zu kurzfristig fallen würde. "Man wusste doch schon im Sommer, dass genau diese Situation eintreffen wird."

Daniel Feulner bekräftigte, dass nicht jede Kommune einen "eigenen Kuchen backen" solle, da auch der gesamte Landkreis bei den Covid-19-Erkrankungen betrachtet wird und das beim Finden einer Lösung berücksichtigt werden sollte. "Vielleicht gibt es ja sogar eine Förderung."Auch die Diskussion im nicht öffentlichen Teil zu den Kosten brachte kein Ergebnis. "Es soll ein Sachverständiger zu Rate gezogen werden", teilte Bürgermeister Dieter Gemeinhardt auf Nachfrage mit. S.H.

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