Einbrüche in Fußball-Sportheimen haben in der Vergangenheit viele Vereinsfunktionäre und -Mitglieder in Atem gehalten. Der neueste Fall ähnelt denen aus der Vergangenheit, als es die Diebe beim FC Vorwärts Röslau und SV Sparneck auf hochwertige Rasentraktoren und andere Maschinen abgesehen hatten. Die Vereine mussten damals bis zu 30 000 Euro aufbringen, um die Geräte zu ersetzen. Die Polizei schnappte die Bande. Im Herbst 2017 verurteilte das Hofer Landgericht die Täter aus Polen zu Haftstrafen zwischen drei und viereinhalb Jahren.
Die Liste der entwendeten Geräte ist auch beim SV Marlsesreuth lang. Vorsitzender Hensel steht mit einem DIN-A4-Zettel vor dem Eingang zum Sportheim. Fein säuberlich hat er handschriftlich aufgelistet, was die Täter mitgenommen haben. Neben dem Rasentraktor für gut 5000 Euro fehlt auch die dazugehörige 200 Kilo schwere Walze und die passenden Auffahrrampen. Auch eine drei Meter lange Kühltruhe und der Kühlschrank aus dem Sportheim sind weg, was den Verein besonders hart trifft. Am Freitag hätte wieder der beliebte Grillabend stattfinden sollen. Doch ohne Biergarnituren kann niemand draußen sitzen. 20 Sets haben die Diebe eingeladen. Der Verein hatte sie erst im vergangenen Jahr gekauft. "Allein die füllen schon einen normalen Transporter,", sagt Hensel, der vermutet, dass die Diebe ein Fahrzeug samt Laderampe zum Abtransport genutzt haben.
Die Art und Weise des Diebstahls und die Beute werfen beim Klubchef Fragen auf. Das sperrige Diebesgut, dessen Größe und die Vielzahl der Stücke müsse die Täter körperlich ziemlich gefordert haben. "Ich schätze, die waren hier zwei bis drei Stunden aktiv", sagt Hensel. Er vermutet sogar, dass die Täter sich auskannten, wussten, was es hier zu holen gibt und sich dementsprechend vorbereiten konnten.
Beim SV Marlesreuth hoffen sie nun auf eine gute Abwicklung mit der Versicherung. Der Verein ist nach Angaben von Hensel bis zu einem Schaden in Höhe von 20 000 versichert. Das dürfte kaum ausreichen, um die Schäden an den Gebäuden und die wichtigsten Geräte wieder anzuschaffen. Hinzu komme, dass in Zeiten mangelnder Ehrenamtlicher die eh schon belasteten Vereinsmitglieder nun noch mehr Arbeit leisten müssen.