Sechs Jahre sind vergangen von der Idee bis zur Verwirklichung. Die Stelen aus Cortenstahl stehen und werden noch um die Geschichten ergänzt. Zahlreiche Menschen und Institutionen haben das Projekt unterstützt, unter anderem das Landratsamt, das Gymnasium Naila, die Ferienregion Selbitztal-Döbraberg und besonders Elfriede Schneider, Journalistin und frühere Redakteurin der Frankenpost . "Mit detektivischem Spürsinn hat sie Archive durchsucht, ist auf Dachböden gestiegen und hat mit unzähligen Menschen gesprochen. Was sie zutage gefördert hat, ist nichts Geringeres als eine Geschichte unserer Stadt, erzählt in vielen einzelnen Geschichten", berichtet von Waldenfels. Die Beschilderung soll zu einem Rundgang durch die Straßen und Gassen der Stadt einladen, Geschichte verdeutlichen und Geschichten erzählen. Die Gäste treffen unter anderem auf Adelige, die sich mit einem übermächtigen Gegner anlegen, eine Mutter, die in einer Hungersnot ihre fünf Kinder verliert, einen Fernpendler im 18. Jahrhundert, der in Hinterindien arbeitet, eine alte Bäuerin als Pianistin - 23 Geschichten sind es, nach Themen gegliedert: Arbeit, Feste, Glaube, Grenze, Henri Marteau, Lichtenberg, Liebe, Leid, Leben, Macht, Ritter und Todesmarsch. Von Waldenfels spricht von der Altstadt Lichtenbergs als "steingewordenem Zeugnis der Generationen, die seit dem Mittelalter hier gelebt haben". Den Großteil der Kosten übernimmt das EU-Leader-Programm; Geld kommt zudem von Waldenfels-Stiftung, Stadt Lichtenberg und Sparkasse.