Naila Hund reißt ein Reh

Sandra Hüttner
Kein schöner Anblick: die getötete Geiß, deren Kitz oder Kitze nun sicherlich auch noch verenden werden. Fotos: Sandra Hüttner Quelle: Unbekannt

Das tote Tier liegt in einem Garten in Steinbach. Ein wildernder Hund hat es getötet, das zeigen die Bissspuren.

 
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Geroldsgrün-Steinbach - In seinem Garten am Ortsausgang von Steinbach in Richtung Langesbühl hat der Besitzer eine grausige Entdeckung gemacht: Ein gerissenes Reh ist alles andere als ein schöner Anblick.

Der Kadaver lag in inmitten der gemähten Wiese. Das Reh war mit einem gezielten Biss in die Kehle getötet worden. "Besonders tragisch ist, dass es sich um eine führende Geiß handelte, sodass ihr Kitz oder, wenn es mehrere sind, ihre Kitze, nun auch noch verenden werden", bilanziert Fredi Vogler aus Geroldsgrün, Jagdpächter des Gemeinschaftsjagdrevieres Steinbach. "Ich kann angesichts dieses Anblicks nur an die Vernunft der Hundehalter appellieren: Hunde gehören außerhalb des eigenen Anwesens an die Leine, wobei es kein Problem ist, wenn die Leine lang ist."

Das Gartengrundstück ist auf zwei Seiten mit Bäumen und Hecken eingefriedet und auf einer Seite durch einen Zaun. "Dieser wurde dem Tier wohl zum Verhängnis, da es in die Enge getrieben war und nicht weiter konnte", mutmaßt Konrad Lang, der als Mit-Jäger im Gemeinschaftsjagdrevier das verendete Tier abholte und der Tierverwertung zuführte. Er spricht von einem Kehlbiss als einziger Verletzung, was äußerst untypisch sei. "Man muss von einem erfahrenen, kräftigen Hund ausgehen und auch davon, dass dieser es nicht das erste Mal getan hat und es sicherlich wieder tun wird." Konrad Lang hat Kampfspuren entdeckt, Blutflecken und niedergedrücktes Gras.

Er hält den "Täter" nicht für ein freilebendes Tier, wie etwa einen Luchs. "Der jagt und tötet, weil er Hunger hat. Hier ist nichts gefressen; nur der Kehlbiss ist zu sehen. Außerdem ist der Garten viel zu weit vom Wald entfernt. Ein Haus- und Hofhund hat in der Regel keinen Hunger; der wildert, weil es in seiner Natur liegt. In jedem Hund steckt das Erbe des Wolfes."

Der Gartenbesitzer hat die Nachbarn nach Beobachtungen gefragt, aber keiner hat etwas bemerkt. "Der Vorfall ereignete sich in der vergangenen Woche zwischen Mittwochabend und Donnerstagvormittag", berichtet Lang. "Es gibt keine größeren Hunde in Steinbach, und die Tiere aus der Rottweiler-Zucht schließt die Jägerschaft kategorisch aus, da der Besitzer seine Tiere im Griff hat und nie ohne Leine unterwegs ist." Der frühere Polizeibeamter sagt, dass man in Steinbach keinen Hund in Verdacht habe. Man vermutet einen streunenden Hund von außerhalb.

Konrad Lang erklärt, dass laut Jagdrecht wildernde Hunde im konkreten Verdacht erschossen werden dürfen. "Aber die meisten Jäger sind selbst in Besitz eines Vierbeiners und tun dies nur im äußersten Notfall; nämlich dann, wenn es schon mehrfach Beobachtungen gab, Gespräche mit dem Hundehalter nichts brachten und eindeutig Hetze und Wilderei vorliegen." Man setzt auf Gespräche und Einsicht der Hundehalter mit der Bitte, etwas gegen die Freigänge der Hunde zu unternehmen.

Konrad Lang hofft auf Hinweise, um weitere Vorfälle zu vermeiden. Kontakt: Konrad Lang, Telefon 09288/1456, oder Jagdpächter Fredi Vogler, 0176/21023756.

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