Ein weiteres Thema war die Wasserversorgung: Die Anwesen der Ortsteile Bärenhaus und Bärenhäuser liegen in der Schutzzone des Trinkwassertiefbrunnens "Bärenbachtal" bei Culmitz. Wegen der sensiblen Bodenverhältnisse ist es nicht mehr gestattet, Abwasser in Hauskläranlagen zu behandeln. Die Stadt lässt derzeit einen neuen Abwasserkanal von Culmitz bis zu den Anwesen verlegen. Die Baukosten für die Verlegung betragen etwa 242 000 Euro - die Stadt Naila erhält einen Zuschuss von 166 000 Euro.
Am Hochbehälter Marlesreuth hat der Zahn der Zeit genagt. Er entspricht nicht mehr dem Stand der Technik, bereits das kleinste Staubkorn kann große Mengen Wasser unbrauchbar machen. Der Behälter ging auf das Jahr 1928 zurück - 1968 folgte ein Anbau. Nun hat die Stadt daneben für 542 000 Euro einen neuen Trinkwasserhochbehälter gebaut.
1977 begannen die Arbeiten am Neubau an der Frankenhalle, und inzwischen hat die Zeit auch hier Spuren hinterlassen. Das Dach wurde bereits vor Jahren saniert. Im Innern des Gebäudes konnten 2011 zwei Duschräume saniert werden, die nun schon fast einem "Wellnessbereich" gleichen, wie ein Bürger sagte. Der Hallenboden wird als Nächstes in Angriff genommen.
Im Rathaus hat man sich energiesparende Fenster gegönnt. Auch ein neuer Heizkessel zog ein. Im Bauhof wird ein neuer Fußboden in der Fahrzeughalle benötigt.
Unter Denkmalschutz steht die Bogenbrücke über die Selbitz. Heftig wurde das Für und Wider eines Kaufes dieser Brücke diskutiert. 1996 wurde das Bauwerk unter Denkmalschutz gestellt und später von der Stadt gekauft. Das stellt Fördermittel aus verschiedenen Töpfen in Aussicht, etwa von der Oberfrankenstiftung. Der Radweg soll dann über diese Brücke führen. Derzeit führt dieser über die alte Bahntrasse von Schwarzenbach nach Naila und endet auf Höhe des Kauflands.
Doch auf Höhe des Kauflands muss zunächst eine Lösung für die B 173 erarbeitet werden. Eine Linksabbiegespur soll realisiert werden nach dem Abbruch der Brücke über die ehemalige Bahnstrecke. Der enorme Flächenverbrauch verursacht enorme Kosten. Knapp vier Millionen Euro sind veranschlagt - 1,3 Millionen Euro wird der Eigenanteil der Stadt sein. "Eine Kreisellösung in diesem Bereich wäre knapp die Hälfte günstiger gekommen. Das staatliche Bauamt forciert jedoch die Bundesstraße, die hier ein Unfallschwerpunkt ist, tiefer zu setzen", erklärte Stumpf.
Das auf dem C.-Seyfferth-Gelände stehende Trafohäuschen wird abgerissen. Auf dem Areal sind durch die bisherigen Abbrucharbeiten wieder neu nutzbare Gewerbeflächen entstanden.
Stadt und Außenorte sind gut miteinander verbunden, und damit das so bleibt, sind ständige Arbeiten notwendig: Das Auffräsen der Asphaltschichten am Kugelfang und der neue Straßenbelag schlugen mit etwa 80 000 Euro zu Buche. Um den Verkehr wenig zu beeinträchtigen, wurden laut Stumpf die neuen Asphaltschichten an einem Wochenende eingebaut.
Etwas länger gedauert hat die Beantragung und Umsetzung des Überholverbotes auf der B 173 von der Tankstelle in Richtung der Einfahrt nach Lippertsgrün. Arbeiter des Bauhofes werden in den nächsten Tagen die Schilder an diesem gefährlichen Streckenabschnitt aufstellen.
Weitere Straßenarbeiten gab es im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz. Verbesserungen wurden im Stebener Weg getätigt, wie in der Ringstraße an der katholischen Kirche oder Richtung Froschgrün auf Höhe Einfahrt Netto. Die Stützmauer an der Weststraße wurde saniert und die Treppe von der neuen Straße hoch zur Kirche wird bald statisch ausgebessert werden. Besonders lobte Frank den Einsatz der Culmitzer Feuerwehrleute, die die Fassade des Feuerwehrhauses in Eigenleistung saniert haben.
Ottmar Rummer erkundigte sich schmunzelnd, ob der Bärenhäuser Weg ein Biotop werden solle, weil die Schilder, die auf das Wasserschutzgebiet hinweisen, zugewachsen seien. Max Schmidt ist aufgefallen, dass der Radweg in Bärenhaus im Bereich am Bahnübergang auf 70 bis 80 Meter verschmutzt sei.
Geschäftsführer Klaus Munzert von der gleichnamigen Weberei in Marlesreuth fragte, ob die Bauarbeiten am Marlesreuther Wasserbehälter bereits abgeschlossen sind. Laut Stadtbaumeister Reiner Franz ist die Anlage bereits fertiggestellt - die Installation aber für das nächste Jahr geplant. Gunther Schmidt von der Pension Tannenreuth bemängelte die Situation im öffentlichen Nahverkehr: Seinen Gästen stehe ab 22 Uhr kein Taxi mehr zur Verfügung. "Sollen wir die Bürgersteige hochklappen?" Stumpf verwies darauf, dass dies Angelegenheit eines Taxi-Betreibers sei und nicht in den Aufgabenbereich der Stadt falle. Udo Schellmann regte an, die Anschlagtafel in Culmitz zu erneuern; die Klammern seien verrostet und die Verletzungsgefahr groß.
Brücke aus Textil
Damit Radfahrer in Richtung Selbitz die Engstelle zwischen den Felsen passieren können, könnte man diesen Abschnitt mit einer Textil-Betonbrücke überspannen. So eine Brücke gibt es laut Stumpf bereits in Baden-Württemberg. Dabei könnten sich ansässige Firmen wie die Liba, die Gebelein Laser und Biegetechnik GmbH oder die Firma Fraas in Wüstenselbitz präsentieren. Eine Machbarkeitsstudie ermittelte einen stolzen Betrag von 435 000 Euro für diese Art von Bauwerk, jedoch würden sich laut Stumpf die jeweiligen Firmen an dem hohen Eigenanteil der Stadt beteiligen.
Etwa 8000 Einwohner leben in Naila, 3800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse sind gemeldet; 174 Personen sind arbeitslos gemeldet.