Meyer berichtet vom Aufbau einer angemieteten Unterkunft im Schauensteiner Weg in den 1980er-Jahren, wo drei Lkw und Mannschaftstransportwagen auf so engen Raum geparkt waren, dass meist 30 Minuten Zeit vergingen, bis alle Fahrzeuge in der Garage geparkt waren. Zu dieser Zeit betrug die Stärke der Gruppe 35 Personen. "Die Gründung einer Jugendgruppe scheiterte damals an nicht vorhandenen Unterbringungsmöglichkeiten", erinnert sich Meyer. Aktuell seien aber sieben Kids bei den sogenannten Minis im Alter von sechs bis zehn Jahren aktiv und 17 junge Menschen in der Jugendgruppe. "Wir waren im Jahr 2005 der erste Ortsverband mit einer Mini-Gruppe", führt Werner Meyer aus. Die Jugendgruppe, die damals mit dem Umzug ins Gelände der Frankenwaldkaserne entstand, sei bis heute das Herzstück des Ortsverbandes.
Im Jahr 1993 schloss die Frankenwaldkaserne und 1995 gingen eine Garagenhalle und das Lehrsaalgebäude ins Eigentum des THW über. "Da aber kein Budget für den Unterkunftsausbau zur Verfügung stand, leisteten wir tausende Eigenleistungsstunden und mit dem 25-jährigen Jubiläum im Jahr 1998 erfolgte zugleich die Einweihung des Unterkunftsausbaus."
Mit der Neustrukturierung des THWmit Konzept 1995 und später Konzept 2000 kam der Übergang vom Bergungszug zum technischen Zug. Aus den drei Bergungsgruppen wurden zwei und hinzu kam dafür 1996 eine Fachgruppe für Wasserschäden und Pumpen.
Werner Meyer berichtet vom Umbau des Kasernengeländes durch einen Großinvestor ab dem Jahr 2000. "Nach anfänglichen Bedenken, schaltete sich unser Ortsverband in die Gespräche ein." Für die Planungen musste das von den Fahrzeughallen getrennt liegende Unterkunftsgebäude abgerissen werden. "Wir waren in die Planungen für den Neubau eingebunden. Es entstand ein allen Anforderungen genügendes Gebäude", bilanziert Meyer.
Seit der Gründung meisterte der Ortsverband viele Einsätze, auch beklemmender Art: Etwa das schreckliche Busunglück auf der A 9 im vergangenen Jahr oder den Massenunfall in der Münchberger Senke im Jahr 1990. Als einer der ersten Einsätze gilt die technische Unterstützung nach der Ballonflucht zweier Familien aus der DDR mit Landung in der Nähe des heutigen Standortes der Frankenhalle im Jahr 1979. "Immer wieder galt es bei Unwetterschäden zu helfen, ab der Alarmierungsstufe B 4 unterstützt das THW die Feuerwehren mit Strom-, Wasser- und Betriebsstoffversorgung." Meyer erinnert auch an die größeren Hochwasserlagen in Deutschland mit Passau 2015 sowie Freising, Augsburg und Dresden 2002, wo die Nailaer teils zwei Wochen lang im Einsatz waren. "Fachleute der Gruppe Wasserschaden/Pumpen waren zu Einsätzen beispielsweise in Arles in Frankreich und in Otrokovice in Tschechien."
Wolfgang Peter und Christoph Winkler gelten als Spezialisten für Trinkwasser und arbeiten in der Schnelleinsatzeinheit Wasser. Sie waren schon unterwegs bei Tsunamis in Sri Lanka, Erdbeben in Pakistan und China, auf Haiti, in Bolivien und Indonesien. Dort galt es, Trinkwasser aus verseuchtem Wasser zu erzeugen.