Naila Neue Pächter für Frankenhalle und Gleis 1

Zwei Aushängeschilder der Stadt Naila bekommen eine neue Gastronomie. Während die Halle zwei Jahre unbewirtschaftet war, geht der Wechsel im Bahnhof fließend.

 
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Naila - Neueröffnungen und Schließungen, Pächterwechsel und neue Standorte - die Gastronomie ist immer im Wandel. Auch in Naila ist derzeit einiges an Bewegung in der Branche. Dabei rücken auch zwei städtische Objekte in den Fokus: Nach etwa zwei Jahren Leerlauf hat die Frankenhalle mit Maurizio Nestola wieder einen Wirt, und fürs Gleis 1 im Bahnhof ist mit Nicole Dietl eine neue Pächterin gefunden. Wie berichtet, suchte die Stadt einen Nachfolger. Beide Objekte liegen Bürgermeister Frank Stumpf am Herzen. Frankenhalle und Bahnhof sind Aushängeschilder über die Stadtgrenzen hinaus. Dabei haben es die Pächter in beiden Häusern mit einer besonderen Situation zu tun. Sie können sich nicht nur auf eigene Vorstellungen konzentrieren, sie müssen auch Erwartungen erfüllen. Das bedeutet für die Frankenhalle etwa die Bewirtung bei Veranstaltungen, die durchaus größere Dimensionen annehmen können, und im Gleis 1 gibt es neben Stammgästen auch Touristen, Radfahrer, Wanderer und Übernachtungsgäste zu betreuen.

Freibad und Minigolf

Mit zwei weiteren städtischen Objekten ist ein gastronomisches Angebot verbunden: dem Freibad-Kiosk und der Minigolfanlage. Auch beim Kiosk gibt es einen Wechsel: Willi Kramer kehrt nach Hof zurück, Barbara Marschall aus Zell übernimmt. Das Bad öffnet am 12. Mai seine Pforten. Schwierig ist die Bewirtschaftung der Minigolfanlage. Hier wird jemand gesucht, der damit nicht seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, sondern daran Freude hat. Übergangsweise gilt Selbstbedienung, auch fürs Ausleihen der Schläger.

Zur Frankenhalle: Seit dieser Woche hat die Pizzeria da Maurizio ihr Domizil in der Frankenhalle. Dass sich nach zwei Jahren jemand für die Halle gefunden hat, freut den Bürgermeister: "Nun liegt die Bewirtschaftung wieder in professionellen Händen", sagte Stumpf gestern bei seinem Begrüßungsbesuch. Zuletzt mussten sich Vereine bei Veranstaltungen selbst behelfen. Zwar habe es bereits Bewerber für die Hallen-Gaststätte gegeben, sagte Stumpf, doch man sei nicht zusammengekommen: "Es muss einfach passen."

Maurizio Nestola ist von der Walchstraße in den Finkenweg umgezogen. Er hatte nach einer Lokalität mit Biergarten gesucht und sich laut Stumpf an die Stadt gewandt, die ihm die Frankenhalle ans Herz legte. Maurizio Nestola gehört zu den eingesessenen Gastronomen: Seit den Achtzigerjahren lebt er in Naila, selbstständig gemacht hat er sich hier vor 18 Jahren, wie er erzählt.

Künftig können Veranstalter auf den Wirt zurückgreifen. Verpflichtend ist das zwar nicht, sagte Stumpf, dennoch sollte man sich mit dem Wirt absprechen. Die Kegelbahn bleibt unter den Fittichen der Kegler.

Zum Gleis 1: Auf keinen Fall leer stehen sollte das Gleis 1 samt Gästezimmern und Radverleih. Auf die Ausschreibung der Stadt hatten sich Stumpf zufolge neun Bewerber gemeldet. Das Rennen gemacht hat Nicole Dietl aus Obersteben: "Ihr Konzept hat uns überzeugt", sagte der Bürgermeister im Gespräch mit der Frankenpost. Nicole Dietl ist gelernte Hotelfachfrau mit Erfahrung in der Gastronomie. Mit dem Gleis 1 wagt sie sich in die Selbstständigkeit. Viele Nailaer werden sie kennen, wenn auch aus einer anderen Branche: Zuletzt arbeitete sie beim Modehaus Pöpperl. Die künftige Pächterin betont, dass sie sich nicht in Konkurrenz zu alteingesessenen Restaurants und Cafés sieht. Sie will sich eher auf den besonderen Charakter als Bistro im Tourismus-Zentrum am Bahnhof einlassen, zu dem auch der Mix aus Einheimischen, Touristen und Zuggästen gehört. Dietl will eigenen Worten zufolge eine kleine Speisekarte anbieten, zu der auch Brotzeiten gehören, sie will regionale Produkte verwenden und mit Metzgern, Bäckern und Brauereien der Region zusammenarbeiten. Auch Veranstaltungen hat sie im Visier - so denkt sie an ein Mittendrin-Konzert.

In der ersten Saison nach der Eröffnung des Tourismus-Zentrums hatte die Stadt Kritik einstecken müssen von Nailaer Gastronomen: Sie hatten der Stadt unter anderem vorgeworfen, ihnen mit dem Gleis 1 unnötigerweise Konkurrenz zu machen. Bürgermeister Frank Stumpf sagt dazu, dass eine kleine Gastronomie an einem Bahnhof einfach dazugehört: "Sonst ist es ein toter Bahnhof, so war es vorher lange genug." Zumal die Stadt Fördergelder zur Sanierung gerade für die Idee bekommen habe, den Bahnhof mit Leben zu füllen.

Während das Lokal in der Frankenhalle bereits geöffnet hat, dauert es bis zum Pächterwechsel im Gleis 1 noch etwas. Derzeit peilen die Verantwortlichen den Start der Nachfolgerin am 7. Juni an. Zuvor wird wohl nur ganz kurz geschlossen sein: Die Stadt will den Pächterwechsel für Reparaturen in und vorm Gebäude nutzen, darunter auch an der Treppe, die sich abgesenkt hat. Stumpf geht davon aus, dass die Stadt noch Gewährleistungsansprüche gegenüber den Firmen geltend machen kann.

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