Naila Polizei ermittelt gegen Fahrerin des Feuerwehrautos

Sören Göpel
Am Kleinbus der Feuerwehr als auch am Golf entstand wirtschaftlicher Totalschaden, den die Polizei auf insgesamt 50 000 Euro schätzt. Quelle: Unbekannt

Der Unfall der Culmitzer Wehr hat nicht nur für den 84-jährigen Verursacher ein Nachspiel. Den vier Kindern geht es inzwischen wieder besser.

 
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Naila - Es sollte ein Spaßausflug in einem Feuerwehrauto sein, am Ende waren sieben Menschen verletzt. Nach dem schweren Unfall der Feuerwehr Culmitz (wir berichteten) ermittelt nun die Polizei gegen den Unfallverursacher und die 27-jährige Fahrerin des Feuerwehr-Kleinbusses wegen fahrlässiger Körperverletzung. Der 84-jährige Golffahrer wollte am Samstag vom Nestelreuther Weg in die Staatsstraße einbiegen, übersah dabei den Gegenverkehr. Im Feuerwehrauto saßen drei Siebenjährige und ein Achtjähriger, die nach dem Unfall vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurden. Entgegen einer ersten Meldung, wonach einer der Siebenjährigen schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht worden war, gibt Klaus Bernhardt, Dienststellenleiter der Polizei Naila, Entwarnung: "Dem Jungen geht es besser, er durfte nach einer Nacht im Krankenhaus wieder nach Hause." Das Kind habe Prellungen erlitten. Wer nach einem Unfall 24 Stunden im Krankenhaus behandelt oder beobachtet wird, gilt zunächst als schwer verletzt.

Die anderen Kinder durften nach ambulanten Behandlungen sofort wieder nach Hause. Die Insassen des Golfs sind ebenfalls mit dem Schrecken davon gekommen.

Die Polizei prüft nun, ob die Beförderung der Kinder ordnungsgemäß war. Nach Informationen der Frankenpost saßen die Kinder ohne Sitzerhöhung im Auto. Auf eine solche Schale müssen sich Kinder setzen, die unter 1,50 Meter groß sind. Die Polizei Naila bestätigt ihre Ermittlungen. "Die Feuerwehr muss die Beförderungsrichtlinien und damit die Straßenverkehrsordnung genauso einhalten wie alle anderen Verkehrsteilnehmer, auch wenn es eine Ausfahrt während des Feuerwehrfestes war", sagt Klaus Bernhardt.

Kreisbrandrat Reiner Hoffmann wollte sich zu dem Vorfall nicht äußern. Auch ein Gespräch über die Richtlinien für solche Ausflüge im Zuge von Festen lehnte er ab. Hoffmann verwies an die Stadt Naila, denen das Feuerwehr-Fahrzeug gehöre, und an die Nailaer Wehr. Deren Kommandant Hans Münzer war gestern nicht zu erreichen.

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