Ein starker Blickfang in der jetzigen Ausstellung ist das Gemälde der Ehrenbürg im Landkreis Forchheim mit ihrer Doppelspitze; in kräftigen Farben und mit vollkommen freiem, großzügigen Pinselstrich erfasst der Künstler die ungewöhnliche Bergformation an einem klaren Wintertag. Die vollkommene Souveränität in der Umsetzung seiner Motive, in kräftigen, treffenden Farben ist ein Markenzeichen der Werke Reiters, auch in den kleineren Gemälden. Man hört geradezu das Wasser eines Baches rauschen, das über Steine springt, man spürt die Kälte und Ruhe in einem winterlichen, lichten Wald; man ist fast geblendet vom gleißenden Gegenlicht zwischen zwei Scheunen, das ein einfaches Tor aus grob zusammengezimmerten Latten zu einem faszinierenden Bildmotiv macht. Reiters Bilder sollte man mit Abstand betrachten, dann fügen sich die groben Striche und Flächen auf magische Weise zu Landschaften mit raumgreifender Tiefe und verblüffender Farbigkeit. Eine zarte melancholische Stimmung verbindet diese Bilder.