Naila Skater fliegen auf ihren Park

Manfred Köhler
Die Herausforderungen der Skater-Anlage erfordern Kondition, Kraft und Körperbeherrschung bis hin zur Akrobatik. Die geplante neue Skater-Plaza soll noch viel mehr Möglichkeiten bieten. Foto: Köhler

Per Crowdfunding soll die Skater-Anlage in Naila zu einer modernen Plaza ausgebaut werden. Notwendig sind 7269 Euro. Wird es mehr, wächst der Park.

 
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Naila - Auf Initiative der aktiven Skater-Gemeinschaft aus Naila und Umgebung ist ein Crowdfunding-Projekt ins Leben gerufen worden, mit dem 7269 Euro als Unterstützung für den Umbau der Skater-Anlage Naila zu einer modernen Skater-Plaza gesammelt werden sollen. Damit wäre der geringe Teil der Finanzierung gesichert, der im Moment noch offen ist. Wie schon berichtet, soll die in die Jahre gekommene Anlage an der Lichtenberger Straße zu einem Ortbetonplatz mit Sitzgelegenheiten und Unterstand umgebaut werden. Sollte das Crowdfunding besonders gut laufen und noch Geld übrig sein, könnte zusätzlich ein Spielangebot in Form eines Kletterfelsens entstehen.

Gut zu wissen

Wer das Crowdfunding-Projekt für die neue Skater-Plaza unterstützen möchte, findet alle Infos unter vrbank-bayreuth-hof.viele-schaffen-mehr.de.

"Die jungen Leute wissen genau, was sie wollen, und genau das wollen wir hier für sie umsetzen", sagte Bürgermeister Frank Stumpf zum Start der Crowdfunding-Aktion vor Ort auf der bestehenden Skater-Anlage. Schon jetzt werde der Sport sehr gut angenommen. Mit ein paar Hundert Euro sei es bei der geplanten Maßnahme aber nicht getan. Deshalb habe man sich auf Anregung von Christoph Hornfeck, dem Ansprechpartner der Skater-Gemeinde, um Leader-Fördermittel bemüht und 50 Prozent Förderung in Aussicht gestellt bekommen. Außerdem habe die Stadt bei der Bürgerstiftung Naila und der Sparkassen-Stiftung um Spenden angefragt. Die Gesamtsumme für den Umbau wolle man noch nicht nennen. Ziel sei es, bereits im Frühjahr zu starten und die neue Skater-Plaza zu einer großartigen Sache für Jugendliche und junge Erwachsene werden zu lassen. Der Bürgermeister lobte besonders den Fleiß und die Hartnäckigkeit der Skater, die sich seit vier Jahren für ihre Sache einsetzen.

Sollte das Crowdfunding gut laufen und die angestrebte Summe erreicht werden, wird die VR-Bank Bayreuth-Hof noch einmal 25 Prozent drauflegen. Dies versprach Stefan Gottwald, Regionalleiter Filialkunden Frankenwald der VR-Bank. Insgesamt 90 Tage lang könne man als Spender das geplante Projekt mit Beträgen ab fünf Euro unterstützen. Gottwald lobte das Skaten als klimafreundlichen Sport, der Identifikation unter den Jugendlichen schaffe. Das Gemeinschaftsprojekt habe viele Fürsprecher.

Ein weiteres "gewaltiges Argument" für den Umbau der Skater-Anlage nannte Sonja Pößnecker vom Bauamt Naila: "Die Sportart Skaten soll nächstes Jahr in Tokio erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten sein." Die Region stelle sogar einen Bewerber aus Marktredwitz. Bezeichnend für das Skaten sei, dass es mit sehr wenig auskomme: "Es braucht dafür einen Platz und sonst nichts weiter. Das ist eine tolle Sache in der heutigen Zeit."

Skater-Sprecher Christoph Hornfeck aus Bobengrün betreibt seinen Sport, seit er zwölf Jahre alt ist - und damit schon seit 18 Jahren. Der gebürtige Silbersteiner ist nach seinem Studium zum Entwicklungs-Ingenieur in München wieder in seine Heimat zurückgekehrt und arbeitet in Schwarzenbach an der Saale. Die Skater-Anlagen der Region kennt er alle, und für das Konzept der neuen Plaza in Naila hat er sich die besten Parcours-Elemente abgeschaut. Geplant sind besonders geformte Herausforderungen, die in der Skater-Sprache "Wobble", "Curb", "Funbox" oder "Quarterpipe" genannt werden. Zum Teil existieren diese Elemente bereits - beim Umbau werden sie aber mit Beton überzogen.

"Skaten hat was Rebellisches und ist eine sehr freiheitsliebende Sportart", sagte Christoph Hornfeck auf Nachfrage. Damit habe es Gemeinsamkeiten zum Freestyle-BMX-Fahren, weshalb die Biker auch weiterhin gerne auf dem Platz gesehen seien. Tatsächlich sei die Skater-Anlage aus einer einstigen BMX-Bahn hervorgegangen. Beide Sportarten vereine die Freude am Draußensein, am Ausprobieren und dem Einstudieren neuer Tricks. Auf die neue Anlage freuen sich Christoph Hornfeck und seine Sportkameraden nicht nur, weil sie mitreden und mitgestalten können, sondern auch, weil sie bisher ungenutzte Bereiche wie Grashügel einbinde. "Es wurde in den letzten Jahren zwar immer mal was verändert", sagt der leidenschaftliche Skateboard-Akrobat.

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