Tausende freuen sich auf die Pfingsttagung

Bobengrün - Ein ganzes Dorf macht mobil und rüstet sich für die inzwischen 71. Auflage der Bobengrüner Pfingsttagung. Dazu werden von 14. bis 16. Mai wieder Tausende Besucher zu der Tagung erwartet, die als eine der traditionsreichsten und größten christlichen Freiluftveranstaltungen in ganz Deutschland gilt. Begründet hatte die Pfingsttagung der inzwischen verstorbene Bobengrüner Bäckermeister Hans Hägel kurz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Organisatorisch verantwortlich für die mehrtägige Großveranstaltung im Froschbachtal ist der örtliche CVJM, der in dieser Hinsicht jahrzehntelange Erfahrungen mitbringt. Das des Thema Treffens - "Hin zu Gott" - nimmt Bezug auf den Propheten Nehemia.

CVJM-Vorsitzender Werner Baderschneider und Pfingsttagungssenior Adolf Hägel zählen bislang bereits Anmeldungen von mehr als 2000 Dauerteilnehmern aus ganz Deutschland. Wer länger bleibt, übernachtet im Zelt. Die meisten jungen männlichen Teilnehmer zelten auf einer großen Wiese im Froschbachtal, Familien auf einem Zeltplatz oberhalb des Tagungsgeländes. Die Mädchen beziehen Matratzenlager in den 25 Gemeindesälen, Sport-, Freizeit- und Jugendheimen in und rund um Bobengrün. "Für die Unterbringungsmöglichkeiten sind wir natürlich sehr dankbar", sagt Werner Baderschneider, der auf rund 200 jugendliche Helfer zählen kann. Für den Transport der vielen Gebrauchsgegenstände, die auf den Zeltplätzen, dem Tagungsgelände und in der Großküche auf dem Betriebsgelände der Firma Sommermann benötigt werden, wurden drei Materialcontainer neu angeschafft. Frisch einplaniert wurde auch der Zeltplatz für junge Familien. "Wildschweine hatten ihn im Winter auf Nahrungssuche umgepflügt."

Werner Baderschneider macht auch auf das Team junger Techniker aufmerksam, das sich um die Beschallung auf dem Tagungsgelände und den Zeltplätzen ebenso kümmert wie um die Verbreitung der Vorträge per Internet rund um die Welt.

Senior Adolf Hägel erinnert an die geistliche Zurüstung an Himmelfahrt für die jugendlichen Mitarbeiter, die außerdem auch eine Schulung über Sicherheit und Hygiene erhielten.

Neuerungen gibt es auch beim Mittagessen: Neben dem Gulascheintopf bereiten Matthias Sommermann und Alexander Bäumler auch eine vegetarische Suppe mit Brot und Bio-Joghurt vor. Die Zutaten sind für Menschen, die unter einer Allergie leiden, kenntlich gemacht. Tagesgäste können für 3,50 Euro ein Mittagessen an der Großküche kaufen. Für 50 Cent gibt es das hölzerne Festabzeichen, den auch bei Sammlern beliebten Uller.

Persönliche Gespräche sind möglich im "Oasezelt". Adolf Hägel macht auch auf die Anmeldung eines Ärzte-Ehepaares aus Norwegen aufmerksam, das sich vom Polarkreis mit dem Wohnmobil auf den Weg nach Bobengrün macht. "Wir haben die Vorträge bisher per Internet miterlebt, aber jetzt wollen wir einmal live dabei sein", teilte das Paar mit. Und ein Chemnitzer Ehepaar schrieb: "Wir kommen seit der Wende nach Bobengrün und schöpfen hier geistliche Kraft für den Alltag."

Zu den prominenten Rednern gehören Steffen Kern, Journalist und Theologe aus Württemberg, Dr. Albrecht Kellner, stellvertretender Direktor der Astrium Space in Bremen und Heinz Spindler, ehemaliger Leiter des christlichen Jugendzentrums Bodenseehof. Eine Premiere bei der Pfingsttagung feiert der Bobengrüner Projektchor unter Leitung von Margarethe Stöcker.

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