Rosenthal am Rennsteig/Lichtenberg Thüringer Politiker fordern Höllentalbahn

Werkleiter Christian Sörgel (rechts) erläuterte Thüringens Landtagsvizepräsidenten Dirk Bergner, Thüringens FDP-Landeschef Thomas L. Kemmerich sowie dem Bundestagsabgeordneten Gerald Ullrich, dass künftig mehr Material- und Produkttransporte über die Schiene erfolgen sollen. Foto: ZPR

Gäste aus Landtag und Bundestag informieren sich über die Verkehrssituation der ZPR. Das Unternehmen will Lkw-Verkehr auf die Schiene verlagern.

 
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Rosenthal am Rennsteig/Lichtenberg - Der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Thüringer Landtag und Landtagsvizepräsident Dirk Bergner hat mit FDP-Fraktionschef Thomas L. Kemmerich und dem Bundestagsabgeordneten Gerald Ullrich die Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH (ZPR) in Blankenstein besucht - seit 1. Januar 2019 ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Rosenthal am Rennsteig. Thema war die Verkehrssituation des Werkes. Über den Besuch informiert eine Pressemitteilung.

Bergner sagte vor Ort: "Ich begrüße ganz ausdrücklich die Bemühungen der ZPR, mehr Material- und Produkttransporte von der Straße auf die Schiene zu bekommen." Etwa 250 Trucks steuern das Unternehmen in Rosenthal am Rennsteig laut dem Geschäftsführer Leonhard Nossol pro Tag an, aber nur zwei bis drei Züge. Das liege vor allem daran, dass die direkte Bahnverbindung zwischen Rosenthal und Hof - die Höllentalbahn - nicht mehr existiert. Nossol wünscht sich die Wiedererrichtung dieser Linie sowie eine Weiterführung ins tschechische Aa (Asch).

360 000 Tonnen Zellstoff, aus dem Papier von hoher Schreib- und Druckqualität gefertigt wird, produziert die ZPR, die zum Mercer-Konzern gehört, im Jahr. Verkauft wird in alle Welt. Aus einem Radius von 100 Kilometern wird für die Produktion Holz angefahren, darunter viel Schad- und Borkenkäferholz. Ein Großteil wird laut Nossol nahe Aa (Asch) von Zügen auf Lastwagen verladen, die es dann ins Zellstoffwerk bringen. Lediglich über die Zugverbindung nach Saalfeld können bislang Material und Güter per Schiene angeliefert werden. Ein Bahnterminal hat die Firma vor einigen Jahren auf ihrem Gelände eingerichtet - doch es fehlt der Fernanschluss.

Bei einem Anschlusstermin in Lichtenberg hat Dirk Bergner auch Peter Meyer, Direktor der Bezirksverwaltung Oberfranken, die Situation erklärt. Per Brief wird er sich mit der Bitte um Unterstützung des Schienenbau-Projektes auch an den Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm wenden. "Die ZPR hat in den vergangenen Jahren 285 Millionen Euro in das 80 Hektar umfassende Betriebsgelände investiert, nicht nur um effektiver, sondern auch, um umweltfreundlicher produzieren zu können. Ich denke, wir alle - in Bayern wie in Thüringen - tun gut daran, die Firma politisch bestmöglich zu unterstützen. Schließlich hängen die Arbeitsplätze von mehr als 400 Mitarbeitern aus Thüringen, Oberfranken und Sachsen dran", erklärte Dirk Bergner, der sich für die bessere Schienenanbindung des Zellstoffproduzenten einsetzen will. red

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