Naila Wenige, aber begeisterte Besucher beim Autokonzert der Troglauer

Sandra Hüttner

Die Besucherzahl beim Autokonzert der Troglauer Buam in Naila hielt sich in Grenzen. Wer dabei war, erlebte trotzdem ein tolles Konzert mit ausgelassener Partystimmung.

 
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Naila - Blinker und Warnblinkanlagen machen Kapriolen. Auch die Lichthupen erfüllen ihren - entfremdeten - Zweck und lassen den Troglauer Buam ein Lichtermeer entgegenfunkeln. Dazu erklingen die Hupen. Kaum hat die Show begonnen, nutzen die Besucher des Autokonzerts in Naila, was ihre Fahrzeuge hergeben, um Stimmung zu machen.

Der Sound kommt, übertragen per UKW-Frequenz, ohne Rauschen und Verzögerung direkt in die Autoradios und mithilfe einer LED-Leinwand von zwölf auf fünf Meter hat auch das Partyvolk in den hinteren Fahrzeugreihen eine perfekte Sicht auf die Band. Und wenn nicht - auf dem Dach des Traktors ist die Sicht immer bestens. Die Jungs auf der Bühne geben ihr Bestes - schließlich freuen sie sich, nach langer Abstinenz wieder auf Bühnen stehen zu können.

Darüber freute sich auch die Landjugend Marxgrün. Sie lud die Troglauer als Ersatz für das wegen Corona ausfallende Wiesenfest zum Autokonzert auf den Festplatz ein. Nur leider war die Besucherzahl bei Weitem nicht so groß wie erhofft: Statt der zunächst erwarteten 180 hatten sich nur 80 Gefährte eingefunden - darunter kaum einheimische. Die Fans reisten zum Beispiel aus Schweinfurt, Bayreuth, Marktredwitz und Gefrees an. Stark vertreten waren andere Landjugendgruppen. "Wir halten zusammen und wenn was angeboten wird, dann sind wir dabei", lautete der Tenor. So kam auch ohne Bierbänke und Festzelt Wiesenfest-Feeling auf. Das Wetter war bestens und die fünf gestandenen Mannsbilder um Frontsänger Thomas Wöhrl alias Domml begeisterten die Gäste.

Schon um 18 Uhr waren Franziska Schneider und Michael Haupt aus Gefrees und Bindlach mit zwei weiteren Troglauer Fans angereist und ergatterten in der ersten Reihe einen Platz direkt vor der Bühne. "Wir wollen einfach mal ausprobieren, wie so ein Autokonzert funktioniert", erklären die beiden. Die Landjugend Schreez aus dem Landkreis Bayreuth hat sich extra einen Neunsitzer-Bus gemietet.

Die Landjugend Neudorf reiste mit 18 jungen Damen und Herren an - natürlich fesch herausgeputzt in Tracht. Die Paten-Landjugend war mit Sprinter und Traktorgespann angereist - der Besuch Ehrensache. "Als wir mitbekommen haben, dass die Marxgrüner ein Event planen, war klar: Wir sind dabei. Es ist ja in diesem Sommer auch nichts weiter los", betont Vorsitzender Jonas Schübel. Nur mit Autos wäre es langweilig gewesen. "Wir wollten etwas Schönes und haben eine Kutsche umgebaut. Das hat, gezogen vom Traktor, ein attraktives Gespann ergeben."

Von der Landjugend Gefrees waren neun fesche Mädels in Dirndl angereist. "Wir haben uns extra einen Bus gemietet. Wenn schon mal was los ist, wollen wir dabei sein! Außerdem unterstützen sich die Landjugendgruppen untereinander."

Als das Konzert pünktlich um 20 Uhr begann, war das Publikum schnell in Partystimmung. Und die hielt während der gesamten 90 Minuten an. Schließlich waren sie vollgepackt mit jeder Menge "Heavy Volxmusic", wie die Band ihr Genre selbst nennt. Dabei waren Songs vom neuen Album wie "Tag am Meer", "Friede Freude Volxmusic" und "Dahoam is des was zählt". Hinzu kamen gecoverte Klassiker wie "Highway to Hell" und Troglauer-Hits wie der "Haberfeldtreiber" und das "Bobfahrerlied".

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