Hof Region setzt auf den "Hofbecher"

Laura Schmidt
Prost mit dem "Hofbecher" (von links): Verbandsrat Michael Hübschmann, Hermann Knoblich, der Rehauer Bürgermeister Michael Abraham, Verbandsrätin Karin Wolfrum, der Hofer Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner und AZV-Geschäftsführer Herbert Pachsteffl. Foto: Uwe von Dorn

Der Abfallzweckverband Stadt und Landkreis bekommt damit ein eigenes Mehrwegsystem. Noch ziehen aber nicht viele Geschäfte mit.

 
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Hof - Unter dem Slogan #lassihnverschwinden hat der Abfallzweckverband (AZV) Hof eine Kampagne gegen Einwegbecher gestartet. Um den Hofern die Idee näherzubringen, haben die Verantwortlichen ihren neuen Mehrwegbecher, den "Hofbecher", jetzt am Kugelbrunnen in der Hofer Altstadt vorgestellt.

Teilnehmer

Mehr Informationen zum Projekt finden Sie online unter:
www.lassihnverschwinden.de

"Wenn der Gesetzgeber Einwegbecher und -teller verbietet, haben wir in Hof jetzt eine Alternative", sagte Herbert Pachsteffl, Geschäftsführer des AZV Hof. Ideal sei ein Pfandsystem , aber man wolle den Umweltgedanken weiterentwickeln.

Momentan können Kunden den Becher zwar kaufen und auffüllen lassen, müssen ihn aber wieder selbst reinigen und mitbringen. Den benutzten Becher im Laden abzugeben und Pfand dafür zu bekommen, geht aktuell aber nicht. Dafür machten noch nicht genügend Geschäfte mit, erklärt Hermann Knoblich vom AZV. Aber er ist optimistisch, dass sich das bald ändert. Zwar reagierten alle positiv auf die neue Idee, aber es fehlten noch schriftliche Rückmeldungen. Vor allem Bäckereien und Cafés im Landkreis seien gefragt: "Es ist wichtig, dass die Möglichkeit, Kaffee im Mehrwegbecher mitzunehmen, auch im Landkreis besteht", betont Knoblich.

Die Vorbereitungen für das Projekt liefen bereits seit Längerem, berichtet er weiter. "Das Design haben wir zusammen mit einer Werbeagentur entwickelt. Wir haben uns echt Mühe gegeben und uns bei allen Generationen durchgefragt." Der Spruch auf der Rückseite des Bechers "Auf einer Skala von eins bis müde bin ich heute umweltfreundlich" sei bei der Generation 50 Plus weniger gut angekommen, bei den Jüngeren umso besser. "Bisher haben wir aber eine ganz gute Resonanz", berichtet Hermann Knoblich. Bestellt habe man immerhin 2145 Stück.

Zwar gebe es keine Zahlen, die belegten, wie viele Einweg-Kaffeebecher die Hofer brauchen, die Zahlen für Deutschland seien aber alarmieren: Jährlich werden laut der Deutschen Umwelthilfe 2,8 Milliarden Becher verbraucht. Für deren Herstellung wurden 43 000 Bäume gefällt, 1,5 Milliarden Liter Wasser und 22 000 Tonnen Rohöl verbraucht sowie 111 000 Tonnen Kohlenstoffdioxid in die Luft gepumpt.

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