In ganz Bayern steigen die Infektionen ungebremst an. Der Freistaat liegt mittlerweile über dem bundesweit vereinbarten Warnwert von 50 . Genau 51,72 Infizierte je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen meldete das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Dienstag in Erlangen. In allen Regierungsbezirken steigen die Zahlen. Oberbayern liegt mit dem sogenannten Inzidenzwert von 64 vorne, gefolgt von Schwaben (59,81) und Niederbayern (56,02). Unter der 50er-Warnstufe liegen Unterfranken (45,01), die Oberpfalz (38,04), Mittelfranken (37,57) und Oberfranken (24,12).
Spitzenreiter ist weiter der Landkreis Berchtesgadener Land mit 236,01 registrierten Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner. Bayerns drittgrößte Stadt Augsburg folgt mit 123,07, Weiden mit 116,98, Schweinfurt mit 104,82. Für den Landkreis Rottal-Inn wurde ein Wert von 134,15 angegeben, für den Landkreis Mühldorf am Inn 102,7.
Für die Verhängung eines regionalen Lockdowns gibt es in Bayern keine festen Kriterien. "Es gibt dafür keinen Automatismus", erklärte Staatskanzleiminister Florian Herrmann (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München.
Die Anordnung eines regionalen Lockdowns sei nicht an bestimmte Inzidenzwerte gekoppelt und bleibe eine "Abwägungsfrage". Daran habe sich seit dem Präzedenzfall im Landkreis Tirschenreuth im März nichts geändert. Dort sei es seinerzeit gelungen, mit konsequenten Kontaktsperren eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus zu beenden.