Plauen Eventueller Bombenfund in Plauen: Experten untersuchen das Gelände

Ein Flatterband mit der Aufschrift «Polizeiabsperrung». Foto: Patrick Seeger/dpa/Symbolbild

Nach dem möglichen Fund von Weltkriegsbomben in Plauen haben am Freitag die Spezialuntersuchungen in dem betroffenen Stadtgebiet begonnen. Experten legen den Boden auf den zentrumsnahen Baustellen frei.

 
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Die Grabungen gehen bis zu einen halben Meter an mehrere verdächtige Metallgegenstände heran, sagte die Stadtsprecherin Silvia Weck der Deutschen Presse-Agentur.

Sollte die vollständige Ausgrabung an diesem Samstagmorgen tatsächlich eine oder mehrere Bomben bestätigen, würden Evakuierungsmaßnahmen anlaufen. Dann müssten bis zu 17 000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Erst danach könne der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Blindgänger entschärfen. Bei einer 250-Kilogramm-Bombe gilt in Sachsen ein Evakuierungsradius von einem Kilometer rund um die Fundstelle. Damit stünde Plauen laut Stadtsprecherin die größte bisherige Evakuierungsaktion bevor.

Betroffen wären neben Wohnungen, Geschäften, Gaststätten und Tagespflegeeinrichtungen auch eine Seniorenresidenz mit 41 und ein Altenpflegeheim mit 73 Bewohnern. Außerdem müssten 135 Menschen aus sechs betreuten Wohngruppen ihre Häuser verlassen. «Wir appellieren an alle Anwohner, bei einer möglichen Evakuierung bei Verwandten oder Freunden unterzukommen», so Weck.

Zwei Hallen stehen als Notunterkünfte bereit. «Wir haben durch das Coronavirus erschwerte Bedingungen, da fast ein Drittel der Plauener Bevölkerung betroffen sein könnte.» Es wäre die 54. Evakuierung seit 1990 wegen einer Weltkriegsbombe in der Stadt.

Außer den Einsatzkräften der Polizei sind den Angaben zufolge 300 Helfer von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Mitarbeiter der Stadt im Einsatz. Die Deutsche Bahn wird am Samstag den Zugverkehr rund um den Bahnhof Mitte in Plauen einstellen. Laut Patrick Franke, Sprecher der Polizeidirektion Zwickau, ist der Flug eines Polizeihubschraubers geplant. Dieser würde die Evakuierungsmaßnahmen aus der Luft überwachen. «Je schneller die Menschen ihre Wohnungen verlassen, desto zügiger könnten die Bomben entschärft werden», so Franke.

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