Eilmeldung

München Mit Tempo 300 von München nach Berlin

Jürgen Umlauft
Voller Erfolg für die Bahn: In den ersten 100 Tagen der ICE-Neubaustrecke zwischen München und Berlin beförderte sie knapp 1,2 Millionen Fahrgäste. Die Fahrzeit auf den 623 Kilometern zwischen den beiden Metropolen beträgt mit der neuen Trasse laut Bahn im ICE-Sprinter knapp vier Stunden. Foto: M. Schutt/dpa Quelle: Unbekannt

Die 100-Tage-Bilanz der Bahn zu ihrer neuen Schnellfahrstrecke fällt durchweg positiv aus. Das Unternehmen will bald noch mehr Züge über die Trasse fahren lassen.

 
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München - Die neuen ICE-Halte in Coburg auf der Schnellfahrstrecke München-Berlin werden von den Reisenden gut angenommen. "Wir haben nach 100 Tagen bereits das prognostizierte Ziel von 300 Zustiegen am Tag erreicht", erklärte die Vorstandsvorsitzende von DB Fernverkehr, Birgit Bohle, am Dienstag vor der Presse in München. Der DB-Konzernbeauftragte für Bayern, Klaus-Dieter Josel, ergänzte, man könne "erfreut feststellen, dass die Halte in Coburg gut genutzt werden".

Durchschnittlich 50 Fahrgäste pro Zug seien ein "guter Wert", betonte Josel. Bislang hält der ICE dreimal täglich in jeder Richtung. Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember soll das Angebot ab Coburg aber um einen Samstagshalt gegen 11.30 Uhr in Richtung Berlin erweitert werden. Bei stabil anhaltender Nachfrage sei ab 2020 die Einrichtung weiterer ICE-Halte in Coburg geplant, kündigte Bohle an. Um den genauen Bedarf planen zu können, wolle man noch die Sommersaison abwarten.

Mit dem bevorstehenden Abschluss der Bauarbeiten zwischen Erlangen und Bamberg werden nach Auskunft Josels auf der Schnellfahrstrecke weitere Kapazitäten frei, die für einen noch besseren Anschluss Oberfrankens an das ICE-Netz der Bahn genutzt werden sollen. Ab Dezember würden deshalb die Lücken im Stundentakt am Bahnhof Bamberg geschlossen. Statt bislang 24 werde es dort dann 27 ICE-Halte geben, erklärte Josel. Zudem würden Komfort und Platzangebot durch den Einsatz neuer ICE4-Garnituren weiter verbessert. Nach dem holprigen Start der neuen ICE-Strecke, mit der die Fahrzeit zwischen München und Berlin in den Sprinter-Zügen auf knapp vier Stunden verkürzt wurde, ist man bei der Bahn nun vollauf zufrieden mit der Entwicklung. Mit täglich mehr als 11 000 verkauften Fahrkarten übertreffe die Nachfrage alle Erwartungen. Die Pünktlichkeit der Züge liege bei guten 90 Prozent, der Marktanteil der Bahn auf der Relation habe sich auf 40 Prozent verdoppelt, berichtete Bohle. Man sei mit dem Flugzeug "absolut konkurrenzfähig".

Aufgrund des großen Erfolgs werde man das Angebot auf der Strecke weiter ausbauen, versprach Bohle. Schon bald sollen bei einzelnen Fahrten die Sitzplatzkapazitäten erhöht werden.

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember will die Bahn zudem noch mehr Züge fahren lassen. Statt der drei Sprinter mit nur drei Zwischenhalten sollen dann fünf unterwegs sein. Man erreiche damit bei den schnellen Verbindungen tagsüber fast einen Zwei-Stunden-Takt, betonte Bohle.

Insgesamt steige das Angebot ab Dezember um 3000 Sitzplätze täglich (plus 15 Prozent). Ziel sei, dass künftig jeder zweite Reisende von München nach Berlin und zurück mit dem Zug fahre.

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