Wie erklärte, wurde ein schwer verletztes Kind mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik gebracht. Die leichten bis mittelschweren Verletzungen sind vor allem auf gebrochene Glasscheiben zurückzuführen. Etwa ein Drittel der Fahrerseite des Busses war bei dem Zusammenprall aufgerissen, die Scheiben fast vollständig zerbrochen. Der 28-jährige Lkw-Fahrer erlitt leichte Verletzungen. Der Busfahrer im Alter von 55 Jahren kam mit dem Schrecken davon
Insgesamt saßen in dem Bus rund 20 Kinder, die nach Angaben von Eva-Maria Wagenhäuser-Müller, Seniorchefin des Busunternehmens, allesamt zuvor von der Grund- und Mittelschule Hofheim abgeholt worden waren und nach Hause gebracht werden sollten. Alle Kinder erlitten einen Schock. Neben der Versorgung der Verletzten galt es daher auch, die zwölf äußerlich unverletzten Kinder zu betreuen. Ein Ersatzbus brachte sie zur Rettungswache nach Hofheim, wo sie unter fachmännischer Betreuung durch ein Kriseninterventionsteam auf ihre Eltern warten konnten. Für die Betreuung der Schulkinder waren neben den Eltern und Verantwortlichen der Schulen auch drei Notfallseelsorger sowie die ehrenamtliche BRK-Schnelleinsatzgruppe Betreuung im Einsatz. "Die Polizei bedankt sich ausdrücklich auch bei der Schulleitung der betroffenen Grundschule und den eingesetzten Rettungskräften für die hervorragende Zusammenarbeit", teilte Polizeihauptkommissar Michael Zimmer, Pressesprecher am Polizeipräsidium Unterfranken, am Montagabend in einer Pressemitteilung mit.
"Polizeibeamte sind auch Menschen und haben Familie und Kinder", zeigte sich Polizeihauptkommissar Stefan Scherrer von der Polizeiinspektion Haßfurt betroffen vom Unfalleinsatz - und davon, " was Eltern durchleiden, bis sie ihr Kind wieder in die Arme nehmen können", wie er sagte.
Vermutlich der hervorragenden Reaktion des 55 Jahre alten Busfahrers dürfte es zu verdanken sein, dass der Verkehrsunfall nicht noch schlimmere Folgen hatte. Der Mann schaffte es trotz des heftigen Aufpralls, den Bus einigermaßen in der Spur und damit auf der Fahrbahn zu halten. Er konnte dadurch verhindern, dass das Gefährt eine neben der Straße befindliche rund vier Meter tiefe Böschung hinabstürzte und umkippte. "Ich bin froh, dass unserer Fahrer das verhindern konnte", sagte Unternehmerin Eva-Maria Wagenhäuser-Müller. Bei ihr weckt der schlimme Unfall Erinnerungen an ein tragisches Busunglück im Dezember 2014 auf der Bundesstraße 279 zwischen Pfarrweisach und Ebern. Damals hatte an der Einmündung nach Fischbach ein Lkw, ebenfalls beim Einbiegen, einem Schulbus die Vorfahrt genommen und es kam zum Zusammenprall. Der Busfahrer verlor sein Leben, der Lkw-Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt. Zum Glück befanden sich damals keine Kinder in dem Schulbus.
Der Schaden am Schulbus beläuft sich laut Polizei auf etwa 60 000 Euro, der am Sattelzug auf rund 30 000 Euro; dazu kommen Kosten in fünfstelliger Höhe für das Abschleppen der Fahrzeuge sowie die Straßenreinigung. Die Rügheimer Straße blieb am Montagnachmittag für mehrere Stunden gesperrt. Eine großräumige Umleitung musste eingerichtet werden. Die Unfallermittlungen führt die Polizeiinspektion Haßfurt durch. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft kam auch ein Sachverständiger hinzu.
Vor Ort machte sich auch Hofheims Bürgermeister und stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender Wolfgang Borst ein Bild von der Lage; Genesungswünsche kamen auch von Landrat Wilhelm Schneider.
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