Eine Frau steht vor Gericht, weil sie Mitarbeiter von Klaus Adelt bedroht haben soll. Ausgerechnet der sorgt nun für einen Befangenheitsantrag.
Hof - Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt ist bekannt für seine ausgeprägte Leutseligkeit. Das bringt ihm im politischen Alltag Punkte ein, im Umgang mit der Justiz ist es allerdings eher hinderlich. Wegen Adelts Rededrang ist nun beim Landgericht Hof das Strafverfahren gegen eine rechtsextreme 64-Jährige aus seinem Wahlkreis vorläufig gescheitert.
Die Frau wird beschuldigt, mehrfach in Adelts Bürgerbüro angerufen und dort die Mitarbeiter bedroht zu haben. Sie bestreitet dies und hat gegen eine Verurteilung durch das Amtsgericht Berufung eingelegt.
Die Verhandlung wurde am ersten Verhandlungstag nach einem Zwischenfall ausgesetzt. Adelt hatte einen der Schöffen als einen Bekannten aus einem Nachbarort erkannt und in ein Gespräch verwickelt. Dies wiederum hatte der Verteidiger der Angeklagten bemerkt und nach
einigem Geplänkel einen Befangenheitsantrag gegen den Schöffen
gestellt. Nach Auskunft eines
Sprechers des Landgerichts hat die Berufungskammer diesem Antrag entsprochen. Die Hauptverhandlung muss nun in neuer Besetzung von vorn beginnen.
