Die meisten Oberfranken kaufen lieber im Laden als im Internet

Hof/Coburg/Bayreuth - In keinem anderem bayerischen Regierungsbezirk sind die Menschen zurückhaltender beim Online-Shopping als in Oberfranken: Für 63 Prozent der Menschen ab 14 Jahre gehört hier das Einkaufen im Internet nicht zum Alltag. In der vor Kurzem veröffentlichten Mobilitätsstudie für Bayern hat das Sozialforschungs-Institut "Infas" ermittelt, dass 29 Prozent der Oberfranken seltener als monatlich im Internet einkaufen, 26 Prozent nutzen Online-Shops nie beziehungsweise fast nie und acht Prozent geben demnach an, gar kein Internet zu haben. Besonders auffällig sind dabei die Ergebnisse aus den Städten Bayreuth und Coburg sowie aus dem Landkreis Hof: Infas zufolge sagten hier 15,14 beziehungsweise zwölf Prozent der Menschen, ohne Internet zu sein. In ganz Bayern gibt es keinen Bezirk mit mehr Menschen ohne Internet.

Die Studie zeigt aber auch klar auf, dass sich Online-Shopping inzwischen etabliert hat: "Onlineshoppen gehört fest zum Einkaufsverhalten eines großen Teils der Bevölkerung", schreiben die Studienautoren. Das hat im Freistaat das Weihnachtsgeschäft bestätigt: Nach Schätzungen des Handelsverbandes Bayern sind die Online-Umsätze um mehr als zwölf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Der stationäre Handel dagegen blieb mit rund 13,7 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Auch für 37 Prozent der Oberfranken (Bayern: 44 Prozent) gehört Online-Shopping zu den Gewohnheiten. 27 Prozent der Oberfranken kaufen an einem bis drei Tagen pro Monat online ein, neun Prozent an einem bis drei Tagen pro Woche. Ein Prozent bestellt täglich im Internet.

Wie kommt es nun zu den Unterschieden innerhalb Bayerns? Die Studienautoren erklären die Ergebnisse mit dem Alter: "Ab 64 sinkt der Anteil der Online-Besteller deutlich." Oberfranken ist der Bezirk mit dem höchsten Anteil der Generation 65-Plus. "Der Anteil der Online-Shopper erreicht mit über 90 Prozent seine höchste Ausprägung bei den 30- bis 39-Jährigen gefolgt von der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen.

Weitere Erkenntnis der Studie: Online-Shopper leben häufiger in Großstädten. Die schlechter werdende Versorgung auf dem Land habe demnach bislang nicht dazu geführt, dass dort die Bevölkerung vermehrt im Internet einkauft.