Oberfranken Drei "alte Hasen" und sieben Neue

Drei „alte Hasen“ und sieben Neue Quelle: Unbekannt

Zehn Abgeordnete aus Oberfranken kommen in den Landtag. Die meisten davon sind zum ersten Mal in diesem Gremium.

 
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So viele neue Gesichter aus Oberfranken gab es schon lange nicht mehr nach einer Landtagswahl. Zehn Abgeordnete ziehen über die Liste ins Maximilianeum ein. Nur drei von ihnen waren bisher schon im Landtag. Sieben gehen zum ersten Mal an den Start im Parlament. Die SPD hat einen Sitz verloren und ist künftig nur noch mit drei Oberfranken vertreten. Die Freien Wähler halten ihre zwei Sitze, die Grünen gewinnen einen dazu und sind jetzt zu zweit. Die FDP kehrt mit einem Vertreter in den Landtag zurück. Die AfD holt nach ihrer ersten Landtagswahl überhaupt gleich zwei Sitze.

Trotz herber Verluste bleibt die Kulmbacherin Inge Aures (SPD) die oberfränkische Listenabgeordnete mit dem besten Ergebnis. 47 008 Stimmen hat sie geholt. Erleichtert, sagt Aures, sei sie darüber. Ihre Freude ist dennoch getrübt. Der Schock des bayernweiten Ergebnisses sitzt tief. Gestern haben die bayerischen Abgeordneten sich zum ersten Mal getroffen und vor allem analysiert, wie es zu dem schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten kommen konnte. Zu der Frage, ob sie erneut Vizepräsidentin des Landtags werden will, wollte sich Inge Aures noch nicht äußern. „Es ist ja noch nicht einmal klar, ob die SPD überhaupt einen Vizepräsidenten bekommt.“ Wie sich die SPD künftig aufstellen will, wird laut Inge Aures bei einer Fraktionssitzung am Donnerstag besprochen.

Auch schon im Parlament ist Klaus Adelt aus dem Stimmkreis Hof. Adelt konnte mit einem satten Ergebnis punkten, wurde „Erststimmenkönig“ in der SPD und brachte es am Ende auf 24 903 Stimmen. Der Dritte in der SPD ist der bisherige Coburger Landrat Michel Busch mit 17 528 Stimmen. Er wird zum ersten Mal im Landtag vertreten sein.

Thorsten Glauber aus Forchheim hat für die Freien Wähler erneut das beste Ergebnis geholt. Mit 29 224 Stimmen zieht er vor Rainer Ludwig aus Kulmbach (15 811) in den Landtag ein. Für einen Neuling, sagt Ludwig, sei sein Ergebnis beachtlich. „Vielleicht stehen wir ja sogar in der Regierungsverantwortung. Das macht die Sache herausfordernd.“

Mit zwei Mandaten statt einem werden die Bambergerin Ursula Sowa (34 388) und der Bayreuther Tim Pargent (21 187) die Region künftig in München vertreten. Neu sind beide Grünen im Parlament. Der 25-jährige Pargent ist von seinem wie auch dem Ergebnis der Grünen überrascht. Sein erstes Ziel: Erst einmal orientieren und einarbeiten in die Aufgaben als Abgeordneter. Dann will der junge Mann, der schon seit der Schulzeit politisch aktiv ist, anpacken.

Sebastian Körber aus Forchheim wird die FDP für Oberfranken im Landtag vertreten. Körber, der bereits einmal im Bundestag gesessen war, wechselt jetzt in die Landespolitik und will dort vor allem das Thema Bau besetzen. Dass das Ergebnis für die FDP so knapp würde, hätte er nie gedacht, sagt Körber. Eher hätte er damit gerechnet, dass die Liberalen in Oberfranken leer ausgehen. Heute bereits treffen sich die Liberalen zu ihrer konstituierenden Fraktionssitzung in München.

Nach ihrem ersten Landtagswahlkampf wird die AfD aus Oberfranken zwei Abgeordnete nach München schicken. Durchgesetzt haben sich der Coburger Martin Böhm und der Bamberger Jan Schiffers. Michael Wüst aus Hof und Gerd Kögler aus Wunsiedel-Kulmbach mussten sich geschlagen geben. Für Martin Böhm ist es jetzt die erste Herausforderung seiner Partei, die Fraktion aufzustellen. Mit seinem persönlichen Ergebnis, sagte Böhm, sei er zufrieden. Mit dem seiner Partei nicht.

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