"Familie, enge Freunde und Weggefährten des Verstorbenen", heißt es in einer Mitteilung der Familien zu Guttenberg, waren geladen. "Zudem ausgewählte Spitzenvertreter aus Bundes-, Landes-, Europa- und Kommunalpolitik." Die Politik war nicht weniger prominent vertreten als der Adel: Ministerpräsident Markus Söder, Gesundheitsministerin Melanie Huml und Innenminister Joachim Herrmann vertraten das bayerische Kabinett, Vizepräsidentin Inge Aures den Landtag. Bundestagsvizepräsident Hans-Peter Friedrich und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner waren angereist. Auch der einstige SPD-Vorsitzende Oskar Lafontaine war unter den Trauergästen.
Aber auch die Heimat, an dem Enoch zu Guttenberg so viel gelegen war, stand zum Abschied an seiner Seite. Die Jäger aus seinem Revier ebenso wie die Feuerwehr, der Spielmannszug Maierhof, "seine" Guttenberger, Landrat Klaus Peter Söllner und der Kulmbacher Oberbürgermeister Henry Schramm.
Ein unglaublicher logistischer Aufwand war nötig, um eine Feier dieses Ausmaßes in Guttenberg zu organisieren. Im Steinbruch unterhalb des Orts waren Parkplätze eingerichtet worden. Von dort ging es weiter mit Shuttlebussen. Wer die letzten Meter bis zum Schloss nicht gehen konnte, wurde mit elektrisch betriebenen Golf-Mobilen chauffiert. Am Tor wurde kontrolliert. Nur wer eine Einladung mit handgeschriebenem Namen vorweisen konnte, wurde eingelassen und zum Platz geleitet.
Im Schlosshof und in den daneben gelegenen Gärten fanden die Trauergäste ihre Plätze. Jeder Stuhl war mit dem Namen des Geladenen beschriftet. Im Schlosshof hatte die Familie einen Altar aufbauen lassen. Daneben, verhüllt von der Fahne derer zu Guttenberg, der Sarg mit dem Leichnam, von zahlreichen Kränzen umrahmt. Wer nicht direkt im Schlosshof Platz gefunden hatte, konnte die Trauerfeier per Videoübertragung mitverfolgen.
Das Requiem, musikalisch ausgestaltet von Enoch zu Guttenbergs Chor aus Neubeuern und seinem Orchester "Klang-Verwaltung" sowie dem Spielmannszug Maierhof, wurde weitgehend in lateinischer Sprache zelebriert. Enoch zu Guttenbergs Zweitgeborener, Philipp, hielt die Lesung für den verstorbenen Vater, die noch minderjährigen Söhne Paulinus und Johann, die beiden Töchter von Karl-Theodor und Stephanie zu Guttenberg sowie zwei Neffen Enoch zu Guttenbergs trugen Fürbitten vor. In die Messe eingebunden waren Patres aus Marienweiher. Verköstigt wurde die Trauergemeinde anschließend aus zahlreichen weißen Pagodenzelten entlang der Schlossallee.