Offiziell vermeidet die AfD alles, was den Eindruck einer direkten Wahlkampfunterstützung durch den "Deutschland-Kurier" und dessen Trägerverein hervorrufen könnte. So gibt es sogar eine Abmahnung des AfD-Bundesvorstandes, wonach Bendels das Logo der Partei nicht mehr verwenden darf.
Das schließt eine enge Zusammenarbeit an der Basis nicht aus. So durfte der oberfränkische AfD-Bundestagsabgeordnete und oberfränkische Bezirksvorsitzende Tobias Peterka im März dieses Jahres im "Deutschland-Kurier" einen Gastbeitrag veröffentlichen. In derselben Ausgabe beglich Bendels offenbar ein paar alte oberfränkische Rechnungen und beleidigte die Lichtenfelser Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner auf das Unflätigste.
Auch im zurückliegenden Wahlkampf zum bayerischen Landtag mischte der "Deutschland-Kurier" mächtig mit. Wie das ARD-Magazin "Panorama" recherchierte, gab es das Angebot an alle bayerischen Kreisverbände, kostenlose Exemplare des "Deutschland-Kuriers" für Verteilaktionen zu beziehen. Der Rosenheimer Landtagskandidat Andreas Winhart gab zu, mehrfach Exemplare des "Deutschland-Kurier" bei dem Vorsitzenden des "Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten", David Bendels, geordert zu haben.
Im aktuellen Fall räumte der Weidel-Vertraute Hausberger im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ein, er kenne Bendels, sei ihm aber weder je begegnet, noch habe er mit ihm über Finanzierungsfragen gesprochen. Boehringer sagte, er kenne Bendels als Publizisten und habe lediglich den Kontakt zu einem weiteren Publizisten hergestellt. "Es ging nicht um den Verein bei diesem Kontakt", betonte er.
Die AfD hat laut Parteichef Jörg Meuthen im Oktober Klage gegen den "Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten" eingereicht. Der Verein hatte in mehreren Wahlkämpfen Plakate und Broschüren produziert, die zur Wahl der AfD aufriefen. Meuthen hatte betont: "Wir sagen: Wir kommen da in ein Fahrwasser rein, wo man uns den Vorwurf macht, das wäre illegale Parteienfinanzierung."