"Humor muss Freiraum haben", rechtfertigte Herrmann seine Internetattacke. Von Einsicht offenbar keine Spur: "Habe ich jemanden tief in Seele oder Herz getroffen, der kann sich sicher sein: Das ist mir Wurst." Dass Schaustellerchef Steven Schramm tief getroffen ist, zeigte seine Reaktion. "Wir kommen nicht mehr nach Wirsberg", schimpfte er am Sonntag. Und auch am Kirchweihmontag blieben alle Stände und Fahrgeschäfte auf dem Marktplatz geschlossen.
Oliver Wirtz, Manager von Alexander Herrmann, versuchte, die Wogen zu glätten. Demnach würde es Herrmann fern liegen, andere Menschen persönlich zu verletzen oder zu beleidigen. "Das sind die Karussells meiner Kindheit", habe Herrmann wörtlich gesagt. Als "Serienfanatiker" habe er folgenschnell reagiert und schon beim Videodreh bemerkt, "das ging vielleicht zu weit". Am Sonntagabend tauchten dann in einer Facebookgruppe ein paar Zeilen auf, die zwar nicht von Alexander Herrmann stammten, aber scheinbar in seinem Sinne stehen. "Das hat wohl ein Hotelmitarbeiter verfasst", meinte Manager Wirtz. Doch sinngemäß spiegele es die Meinung des Sternekochs wider: "Es liegt und lag mir fern, jemanden zu beleidigen. Ich betonte in meinen Film, dass es sich um eine humorvolle Sichtweise geht und ging! Sollte mir das nicht gelungen sein, bitte ich um Nachsicht und entschuldige mich selbstverständlich", hieß es in dem Statement. Der Vergleich eines Schausteller mit der Optik eines Zombies sei ausschließlich der Dramaturgie geschuldet und sollte keinen persönlichen Bezug herstellen.
Die Familie Schramm reagierte gestern gelassener als zuvor auf den Wirbel. "Wir wollen uns mit Alexander Herrmann an einen Tisch setzen", bekräftigte Schaustellerehefrau Jessica Schramm. "Wir waren schon die letzten vier, fünf Jahre in Wirsberg und haben keinen Ärger gehabt", versicherte sie. mr/eng